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An der weltberühmten Göltzschtalbrücke fühlten sich die Bürgermeister Christoph Schneider (Mylau), Bernd Damisch (Limbach), FDP-Kreischef Martin Treeck, FDP-Bundestagsabgeordneter Joachim Günther, Tourismusbeauftragter Ernst Burgbacher sowie Daniela Hommel-Kreißl (Pöhl) und Werner Müller (Netzschkau) von Fremdenverkehrsvereinschefin Christa Trommer (von links) gut informiert - und unterhalten. - Foto: Wolfgang Richter

 

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung hat gestern das nördliche Vogtland besucht. In Berlin will er zur Rolle der Bahn bei der Göltzschtalbrücke nachhaken.
Von Gerd Betka

Netzschkau - Im Tourismus darf nicht länger jeder für sich wursteln. Das nördliche Vogtland muss da zusammenfinden. Das ist das Fazit des gestrigen Besuchs von Ernst Burgbacher (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär und Tourismusbeauftragter der Bundesregierung.

Sieben Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland hängen direkt am Tourismus. Doch während der Städtetourismus boomt, gibt es im ländlichen Raum Probleme, erklärte Burgbacher. "Vielfach sind die einzelnen Angebote toll, aber die Vernetzung fehlt", sagte er. Diese Einschätzung sah er gestern in Mylau, Netzschkau, Limbach und an der Talsperre Pöhl bestätigt.

Er verwies auf eine soeben auf der Grünen Woche vorgestellte Studie zur Tourismusvernetzung im ländlichen Raum, die sowohl bundesweit gute Beispiele skizziert als auch auflistet, wie man an Zuschüsse kommt.

An die Göltzschtalbrücke, die als größte Ziegelbrücke der Welt etwas Einzigartiges darstellt, können andere Attraktionen angebunden werden. Die Deutsche Bahn als Eigentümerin der Brücke hatte indes im Herbst 2012 erklärt, ihr obliege nur die Verkehrssicherungspflicht. Der Tourismus an der Brücke bringe ihr nichts. Ernst Burgbacher sieht das anders: "Die Bahn steht da schon in der Pflicht. Sie transportiert ja auch Touristen." Netzschkaus Bürgermeister Werner Müller (SPD) erklärte, es würde schon helfen, wenn die Bahn einen Betrag zur Unterhaltung des direkten Brückenumfeldes beisteuert. Burgbacher versprach, zu dieser Frage beim Bundesverkehrsministerium nachzuhaken.

Müller hält zudem ein neues Hotel für Busreisegesellschaften im nördlichen Vogtland für dringend geboten. Das Hotel Ratskeller in Netzschkau stehe leer. Das nächste größere stehe erst in Falkenstein.

Daniela Hommel-Kreißl (FDP), Bürgermeisterin der Gemeinde Pöhl, nannte als Idee für die Vernetzung den "Vogtlandachter". Die Bahnstrecken zwischen Plauen und Netzschkau beschreiben eine Acht. Dort entlang könne man Tourismusangebote koordinieren. "Maßgeschneidert für jeden Tag. Was können Besucher am Montag erleben, was am Dienstag und so weiter", sagte sei. Sie regte an, dass sich dazu die Bürgermeister bald einmal zusammensetzen.