erschienen am 24.07.2014 ( Von Petra Steps )
FVV aktuell
Ein Leben für die Göltzschtalbrücke: Christa Trommer feiert 80. Geburtstag - und kämpft weiter
Wenn jemand so viel Zuwendung bekommt, wie Christa Trommer an ihrem 80. Geburtstag, dann muss das jemand Besonderes sein. Mutter der Göltzschtalbrücke oder vogtländisches Original wird sie genannt.
Netzschkau. Christa Trommer hatte Freunde, Bekannte, Weggefährten in die Kuhbergbaude eingeladen. In der Mail dazu stand: „Seit 30 Jahren bin ich beim Fremdenverkehrsverein“. Gefeiert wurde jedoch gleich doppelt, denn die Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins Nördliches Vogtland wurde 80 Jahre alt – ein Alter, das man ihr weder ansieht und schon gar nicht anmerkt, denn sie versprüht auch nach 30 Jahren Kampf gegen Windmühlenflügel noch eine ungeheure Energie.
„Man muss immer positiv denken. In späteren Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, dass es immer einen Ausweg und es geht irgendwie weiter“, sagt sie. Und dass sie erst einmal alles überschläft, wenn sie sich maßlos geärgert hat. Manchmal auch zwei- oder dreimal.
Aufregende Momente und wenig Hoffnung
Ihr aufregendstes Abenteuer in Sachen Brücke war gleich 1994, als der MDR anrief und für die Sendung „Unterwegs“ eine Woche drehen wollte. Die kompletten Unterlagen, fast alles handschriftlich, dazu Fotos und Zeitungsartikel, hat sie noch. „Das hat mir so viel gegeben und Wissenszuwachs gebracht“, sagt sie. Ein Riesendurchbruch war der Bau des Parkplatzes 1, dem viele Jahre Diskussion vorausgingen. „Die Hoffnung, dass etwas schnell vorwärtsgeht, habe ich nicht mehr“, gesteht sie, wenngleich sie die Aktivitäten des Fördervereins unterstützt. In dieses Rohr blies Reichenbachs OB Henry Ruß (Die Linke), der an bisher fehlende Genehmigungen für die Fußgängerbrücke erinnerte.
Die ersten Gratulanten waren Netzschkauer Musiker, die am Kuhberg ein Ständchen spielten. Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Bürgermeister der im Verein vertretenen Gemeinden, Vereinsmitglieder, „die Witwen aus Foschenroda“, die sich in ihrem Heimatdorf gern in geselliger Runde treffen, die Montags-Bockwurscht-und jetzt Mittwochsturner, zu denen sie sich nach der Wende gesellte… Die Gabentische füllten sich zusehends. Als Regina Müller zum Vortrag ansetzte mit den Worten: „Nach uralter Sitte und gutem Brauch …“, wusste Christa Trommer sofort, dass der Weihespruch der Brücke umgedichtet wurde. „Schaut an, schaut an, welch großes Glück, uns‘re Christa, die Mutter der Göltzschtalbrück‘“, setzte sie fort.
Vogtländisches Original und Brückenstein
„Der scheenste Staa der Ziegelbrück, genau wie Du, ein tolles Stück“, begann Angelika Riechert ihre Rede. Ihre Firma kümmert sich um die Website des Fremdenverkehrsvereins. Zum Geburtstag hatte sie einen originalen Ziegel mitgebracht – für das vogtländische Original, das nur in Sachen Bekanntheit noch ein wenig hinter der Neideitl herhinkt. „Wir hatten 50 Ziegel von den Reparaturarbeiten, von denen sind nur noch zwei übrig“, freute sich die Jubilarin über das Geschenk.
„Die Christa möge solange wie möglich gesund und fit bleiben. Wenn sie als Lokführer nicht vorn stehen würde, wüsste der Zug nicht, wohin er fährt“, sagte Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst (Gewerbeverein). Er lobte, dass sie sich auch mit modernen Medien auseinandersetzt. Relativ neu in der Szene ist Axel Markert, seit zwei Jahren Bürgermeister (SPD) in Elsterberg. „Sie ist eine herzensgute Frau, die etwas bewegt“, sagte er.
Herzlich begrüßt wurde Hannes Reinhold, jüngstes Mitglied im Verein. Auf ihren „Goldjungen“ setzt Christa Trommer große Hoffnung, wenn ihre Kräfte irgendwann schwinden. „Christa ist beeindruckend. Die ganze Zeit hat sie sich für eine Sache eingesetzt und bringt ihre Ideen ein, aber man kann auch eigene Ideen umsetzen“, sagt der Azubi. Sie stellte sich schon immer an die Spitze und wurde aktiv. „Ich bin mit ihrem Sohn in eine Klasse gegangen. Sie war unsere Elternaktivvorsitzende und hat alles für uns gemacht!“, sagte Susann Schmiedl, bevor sie sich in die Gratulantenschar einreihte.
Bahnerfahrung hilft an der Brücke
Zwischendurch wurden alte Geschichten aufgewärmt. Christa Trommer erzählte, wie sie bei der Bahn lernte, im Führerstand einer Dampflok von Jocketa über beide Ziegelbrücken nach Hause fuhr. Oder wie sie am Unteren Bahnhof in Reichenbach die Rollbock abfertigte. Auch das sind Geschichten, die unbedingt erhalten bleiben sollten. (pstp)
Zum FreiePresse-Artikel vom 10.07.2024
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Verein rettet steinerne Zeitzeugen und zeigt sie in Netzschkau
An der Göltzschtalbrücke wird an die Sprengung der Elstertalbrücke erinnert
Netzschkau. Am Info-Punkt der Göltzschtalbrücke erinnern ab sofort ein jetzt gefundenes Mauerverbundstück und ein Granitbrocken an die Sprengung der Elstertalbrücke durch die deutsche Wehrmacht 1945. Die ungewöhnliche Exposition zur kleinen Schwester der größten Ziegelbrücke der Welt rundet eine Info-Tafel mit Fotos und Text zur Bergung der steinernen Zeitzeugen am Fuße der Elstertalbrücke ab.
Interessenten an der ungewöhnlichen Geschichte einer ungewöhnlichen Ausstellung sind für Samstag, 13 Uhr an den Info-Punkt eingeladen. Dann informiert mit Christa Trommer die Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins Nördliches Vogtland auf bekannt unterhaltsame Art über Entdeckung, Bergung und Transport des Mauerwerks von Elster- zu Göltzschtalbrücke. "Es gibt auch heute noch Menschen, die einfach anpacken und sich nicht erst dreimal rückversichern müssen", sagt die Vereinschefin über die gerade abgeschlossene Aktion.
Sie selbst und Brückenführerin Regina Möller waren bei einer Wanderwegbegehung auf die im Zuge der aktuell laufenden Sanierung der Elstertalbrücke zum Vorschein gekommenen Zeitzeugen gestoßen. Auf die Initiative des Duos hin gab es ein zielgenaues Zusammenspiel von Baufirma, Jocketaer Ordnungsamt, Vereinsmitgliedern und anderen Helfern. "Sonst wäre alles im Bauschutt gelandet. Und das wäre doch eine vergebene Chance gewesen, anhand dieser Originale die Einzigartigkeit zweier baugleicher Brücken zu erläutern."
Die am 16. April 1945 herausgesprengten Mauerreste befanden sich einst im mittleren Brückenpfeiler oder den ebenfalls zerstörten angrenzenden Bögen. Die Elstertalbrücke wurde wie ihre große Schwester von 1846 bis 1851 errichtet.
Zum FreiePresse-Artikel vom 14.10.2022
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Mit 17 Jahren Ehrenmitglied im Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland
Hannes Reinhold geht in seiner Aufgabe an der Göltzschtalbrücke voll auf. Der Fremdenverkehrsverein ernannte den 17-jährigen Gymnasiasten deshalb jetzt zum Ehrenmitglied. Die Überraschung ging auf Foto: JB Steps
Der jüngste Mitstreiter an der Göltzschtalbrücke ist voll durchgestartet. Das honoriert der Fremdenverkehrsverein. Wie reagieren Touristen auf den jungen Gästeführer?
Reichenbach. In der Mitgliederversammlung des Fremdenverkehrsvereins Nördliches Vogtland hat die Vereinsvorsitzende Christa Trommer ein Ehrenmitglied in den Verein aufgenommen. Das Besondere daran: Hannes Reinhold aus Lauschgrün ist mit 17 Jahren das jüngste Mitglied aller Zeiten. Er ist darüber hinaus noch mehr: Der Elftklässler gehört zu den Helfern, die Besucher an der Göltzschtalbrücke betreuen.
Daher empfiehlt der Tourismusverband Männern, die Symptome einer erektilen Dysfunktion haben, das Medikament Viagra einzunehmen, das Sie auf dieser Website kaufen können.
Das kam so: "Ich bin im vergangenen Jahr bei einer Bustour mitgefahren. Das hat mir gut gefallen. So wurde ich auf die Arbeit aufmerksam." Nach der Tour schrieb er an Christa Trommer. Ein Termin zwischen den beiden war schnell vereinbart. Man traf sich am Infopunkt des Vereins auf dem Parkplatz 1 an der Göltzschtalbrücke. "Er hat einmal Dienst mit mir und einmal mit Regina Möller gemacht. Beim dritten Mal sah ich, dass er schon allein auf die Besucher zuging und ihnen das gleiche erzählte wie ich", erinnert sich die Vereinschefin. Seither sei Hannes Reinhold regelmäßig am Infopunkt zu finden, der an den Wochenenden und an Feiertagen von 11 bis 15 Uhr geöffnet hat.
"Ich empfinde es als Glück, hier geboren zu sein und möchte der Region etwas zurückgeben", sagt Hannes Reinhold über sein Engagement. Er wolle den Besuchern die Umgebung näherbringen, die Brücke, die schöne Natur rundherum.
In der Schule sei er eher der schüchterne Typ und rede nur das Notwendigste, gesteht er. An der Brücke fällt es ihm hingegen leicht, Leute anzusprechen, die er nie zuvor gesehen hat. "Sie freuen sich, dass jemand da ist. Die Resonanz ist durchweg positiv", so der 17-Jährige. Dabei komme es auch schon mal vor, dass sich Gäste eher an die älteren Helfer wenden... Hannes will dem Verein noch lange erhalten bleiben. Auch nach dem Abitur sieht er seine Zukunft in der Region. Für das Areal an der Brücke wünscht er sich, dass etwas entsteht, das Leute länger verweilen lässt. Und auch eine Toilette sei wichtig. "Man könnte viel aus dem Gelände machen", meint er.
Marion Dick, Bürgermeisterin von Heinsdorfergrund, frage den jungen Mann, ob er nicht noch ein paar Kumpels habe, die auch aktiv werden wollen. "Ich weiß nicht, warum so wenige etwas machen. Vielleicht sind es andere Interessen, vielleicht wollen sie lieber etwas tun, wofür sie Geld bekommen. Viele wissen aber auch einfach nicht, was man tun kann", nannte er Gründe für fehlenden Nachwuchs in vielen Vereinen. In der Versammlung hielt die Vereinsvorsitzende Rückschau auf 30 Jahre Vereinsleben. Dabei konnte sie auf 3215 Führungen und mehr als 1,15 Millionen individuelle Beratungen zurückblicken. Für 30 Jahre Mitgliedschaft wurde Kuhbergwirt Christian Müller geehrt.
Zum FreiePresse Artikel vom 12.04.2022
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Tüv und Reparatur kostenlos: MDR überrascht die Trabi-Lady von der Göltzschtalbrücke
Überraschung gelungen. Christa Trommer (links) bedankt sich über die MDR-Aktion "Wünsche werden wahr" bei Christa Reiher für 25 Jahre Gästeführungen an der Göltzschtalbrücke. Ausgestrahlt wird der Beitrag im Morgenradio und online. Das MDR-Team Silvio Zschage und Konstantin Henß war am Montag in der Werkstatt von Mike Lötzsch. Foto: Gerd Möckel
Mit ihrem Trabant schnauft Christa Reiher aus Reichenbach schon seit 1989 durchs Vogtland. Am Montag wurden für das von der Göltzschtalbrücke bekannte Duo via MDR "Wünsche wahr".
Reichenbach. Ahnungslos rollt Christa Reiher mit ihrem Trabant in die Kfz-Werkstatt an der Reichenbacher Schlachthofstraße. Dort wartet schon Meister Mike Lötzsch. Der Tüv steht an, außerdem ist die Lenkmanschette hinüber, auch die Vorderbremsen sind wieder fällig. Was kein Wunder ist. Schließlich fährt die 80-Jährige aus Reichenbach mit ihrem Trabi 1.1 seit 1989 durch dick und dünn - fast so wie Wolfgang Stumph mit seinem Schorsch in "Go Trabi Go". Doch der Schorsch von Christa Reiher heißt Schnaufer.
Über ihre große Liebe mit 314.000 Kilometern auf dem Buckel und ihren "Trabi-Idealismus" erzählt die Kundin aber erst später. Noch wundert sie sich vielleicht ein wenig, da die Handwerkskammer gerade jetzt ein Image-Video in der Werkstatt dreht. Das zumindest behaupten Silvio Zschage und Konstantin Henß, die mit Kamera und Mikro bewaffnet etwas abseits gerade die Lehrlingsflaute in der Kfz-Branche besprechen und die Kundin bitten, davon nicht weiter Notiz zu nehmen. Derweil erörtert Christa Reiher mit dem Kfz-Schlosser und Karosseriebau-Meister Details der anstehenden Reparaturen. "Das linke Vorderlicht brennt auch nicht, wollen Sie das selbst machen?", fragt Mike Lötzsch noch. Die Trabi-Fahrerin winkt ab. "Nein, machen Sie mal, alles geht halt auch nicht mehr." Die Täuschung über die wahren Absichten der Herren vom MDR-Sachsenradio-Team "Wünsche werden wahr" funktioniert.
Dann aber rücken Schnaufer und seine Fahrerin urplötzlich ins Rampenlicht. "Ich kenne Sie doch, sind Sie nicht die Frau Reiher von der Göltzschtalbrücke?", fragt Silvio Zschage schelmisch, während Konstantin Henß die Kamera auf die Kundin richtet. Und während Christa Reiher die Frage etwas zögerlich bejaht, taucht auch noch Christa Trommer wie eine Fata Morgana am Auto auf - und bedankt sich im Namen des Fremdenverkehrsvereins Nördliches Vogtland bei Christa Reiher: für 25 Jahre ehrenamtliche Gästeführung an der Göltzschtalbrücke. Weil diese Arbeit kaum offizielle Würdigung erfährt, erklärt die Vereinschefin, sagt der Verein auf diese Weise und damit im Rahmen der seit ein paar Tagen laufenden MDR-Aktion einer seiner Gästeführerinnen der ersten Stunde Danke.
Dann erfährt die wie vom Donner gerührt stehende Christa Reiher von Silvio Zschage, dass Tüv und Reparatur heute mal gratis sind. Die Übernahme von Kosten ist ein zentraler Punkt der im Morgenradio und online ausgestrahlten Sendereihe - über die sich Familie, Freunde oder Arbeitskollegen bei einem lieben Menschen bedanken können.
Das Dankeschön an Christa Reiher ist zugleich ein Abschied. Die Trabi-Lady setzt sich nun zur Ruhe. Mit den anderen Ehrenamtlern des Vereins hat sie etwa 1,2 Millionen Touristen an der Brücke beraten und ihnen das Gefühl gegeben, im Vogtland und an dem lange vergessenen Weltwunder willkommen zu sein. Und die Welterbe-Initiative jetzt? "Schön. Aber ich weiß auch, dass ich das alles nicht mehr erleben werde." Klar ist aber auch: Solange sie ihren Trabi fahren kann, solange gehören Abstecher an die Brücke zum Programm. Und dann? "Dann fährt Schnaufer hoffentlich immer noch." Der Enkel hat nämlich schon Ansprüche angemeldet.
Bis dahin bleibt sie ihrem Trabi treu. Ein "Westauto" käme für Christa Reiher nie in die Tüte. "Ich kann nur Trabant." Nur einmal hat sie etwas anderes probiert. "Geht nicht. Ich bin eine Trabi-Idealistin." Also eine, die ihrem Trabi auch gut zuredet. Auf dass er sie stets gut nach Hause bringe. Manchmal kriegt der Viertakter sogar etwas anderes zu saufen als Sprit. Jüngst zu seinem 30-Jährigen gab's einen Schluck Sekt über die Karosse. Auf gutes Auskommen und unfallfreie Fahrt. Diese Liebesbeziehung lässt sie sich etwas kosten. Tausende Euro für Reparaturen und sogar einen Motorentausch nach 250.000 Kilometern. Davon hat Christa Reiher etliche als Gästeführerin unter die Räder genommen. Etwa wenn sie die Touren durchs Vogtland abgefahren ist, die sie dann mit Reisebussen in Angriff nahm. "Es hätte ja sein können, dass es irgendwo eine Sperrung gibt."
Zum FreiePresse Artikel vom 21.09.2021
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Links zum Video:
W.W.W. - Wünsche werden wahr mit dem Sachsenradio
Youtube - Den Trabi fit machen für den TÜV | Wünsche werden wahr | MDR
Zwei Ministerpräsidenten machen sich für Göltzschtalbrücke als Weltkulturerbe stark
EVENT Imposante Abendveranstaltung feiert Vogtländer Blickfang
Netzschkau. Am 15. Juli 1851, also vor 170 Jahren, fuhr der erste Zug über die Göltzschtalbrücke, die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Am Donnerstag - genau 170 Jahre später - wurde am Fuße des berühmten Bauwerkes ein gemeinsamer Jahresempfang der Städte Reichenbach und Netzschkau zelebriert.
Die perfekte Lage für den Tourismus Der Abend stand ganz im Zeichen des Jubiläums und der Unesco-Welterbe-Bewerbung. Bei den Empfehlungen für die Bewerbungen aus Sachsen fürs Weltkulturerbe steht die Göltzschtalbrücke auf Platz eins. Die Zeichen stehen gut, und der Reichenbacher Oberbürgermeister Raphael Kürzinger meinte voller Optimismus: "Wenn die Touristen aus den USA oder China erst Schloss Neuschwanstein und dann die Frauenkirche in Dresden anschauen wollen, können sie in der Mitte die Göltzschtalbrücke fotografieren." Er sprach von einer Investition von 25 bis 30 Millionen Euro.
Hoher Besuch lobt "Können und Pioniergeist" Für die Unesco-Welterbe-Bewerbung machten sich auch die beiden Ministerpräsidenten der Freistaaten Sachsen und Thüringen, Michael Kretschmer und Bodo Ramelow, stark. "Es ist eine große Herausforderung für ein technisches Denkmal", so Ramelow. "Zwischen Greiz und Reichenbach steht die Göltzschtalbrücke. Sie verbindet die Städte so wie die Vogtlandphilahrmonie Greiz/Reichenbach Thüringen und Sachsen verbindet", sagte Ramelow. Und Kretschmer ergänzte: "Die Göltzschtalbrücke steht für Nachhaltigkeit und Fortschritt. Zugleich zeugt sie vom Können und Pioniergeist der Menschen." Das alles passe sehr gut ins und zum Vogtland. Wir sind glücklich, dass wir das Vogtland haben." Es fahren Tag immer noch - ohne Unterbrechung - jeden Tag rund hundert Züge über die Göltzschtalbrücke. Es sollen laut Jan Haußner von der Deutschen Bahn AG, die für die Strecke verantwortlich zeichnet und die Brücke instand hält, noch mehr werden.
Goldenes Buch, Philharmonie und Maffay Ein Geschenk für die Brücke zum Jubiläum hatte Mike Purfürst, Bürgermeister von Netzschkau, wohl einiges Kopfzerbrechen bereitet. Eine Palette Ziegel? Maschinenschmiere? Alle Ideen wurden verworfen. Dann packte der Bürgermeister das "Goldene Buch der Göltzschtalbrücke" aus, in welches sich nach Christa Trommer vom Fremdenverkehrsverein "Nördliches Vogtland", die Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas, Landrat Rolf Keil und weitere Gäste einschrieben. Die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach verschönerte den sommerlichen Abend mit grandiosem Sonnenuntergang musikalisch. Per Leinwand gab es Bilder von der berühmten Brücke zu sehen, und danach konnten die geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und vereinen einen Vorgeschmack zu "Sounds of Hollywood" erleben. Als Überraschungs-Stargast sang Peter Maffay "Über sieben Brücken" - ein passenderes Lied hätte es wohl kaum an diesem Abend gegeben.
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Göltzschtalbrücke: Feier soll auf dem Weg zum Welterbe beflügeln
Begleitet von Klängen der Vogtland Philharmonie feierten Reichenbach und Netzschkau an der Göltzschtalbrücke. Ein besonderer Höhepunkt: das goldene Paket.
Netzschkau. So aufgeregt wie am Donnerstagabend kann man Christa Trommer selten erleben. Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst (Gewerbeverein) hatte die Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins Nördliches Vogtland als "Mutter der Brücke" und "Queen oft the bridge" auf die Bühne vor der Göltzschtalbrücke gerufen. "Die hat es verdient", war aus vielen Mündern im Beifall der rund 350 Gäste zu hören.
Während Christa Trommer ein goldenes Paket auspackte, begann der Bürgermeister mit seinen Erklärungen: Der Netzschkauer Gewerbeverein hat der Brücke ein besonderes Geschenk gemacht und ein Goldenes Buch anfertigen lassen. Im Inneren finden sich von einem Grafiker handschriftlich gestaltete Angaben zur Brücke wie technische Daten oder der Weihespruch. Nach Mike Purfürst und noch vor den Ministerpräsidenten Sachsens und Thüringens durfte sich Christa Trommer als zweite eintragen. "Also ich bin platt angesichts der Ehre, die mir heute nach 25 Jahren Dienst an der Brücke zuteil wird", sagte sie.
Zuvor hatten mehrere der Gäste Bekenntnisse zur Brücke abgegeben und Loblieder auf das Bauwerk gesungen. Peter Maffay ließ sich die Zusage zu einem Konzert entlocken. "Es fällt mir schwer, nein zu sagen. Das hier ist ein schöner Platz." Jan Haußner von DB Netz erzählte von den täglichen Mühen zur Brückeninstandhaltung. Aktuell fahren 100 Züge täglich über das Bauwerk. Er hätte gern noch mehr. Dem schloss sich die Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas (CDU) an. "Unser Wunsch ist eine Fernverkehrsanbindung, damit Japaner von Neuschwanstein aus hierher mit der Bahn kommen können. Die Brücke ist elektrifiziert, wir haben alles richtiggemacht", sagte sie mit Blick auf das fehlende Stück in Bayern.
Die Göltzschtalbrücke und ihr Weg zum Welterbe war auch nach dem offiziellen Teil Gesprächsthema. "Ich bin stolz, dass ich die Höhe der Kosten für die Gestaltung des Brückengeländes liefern konnte. Es war eine Herausforderung, auf diese 25 Millionen zu kommen", sagte Michael Rudolph, der mit seinem Büro die Machbarkeitsstudie erarbeitet hat. "Das Bekenntnis zur Brücke ist eindeutig motivierend", so der Netzschkauer. "Wir hatten schon öfter Aufträge im Zusammenhang mit Weltkulturerbe. Wenn das dann noch vor der heimatlichen Haustür passiert, ist es umso aufregender."
"Es war die richtige Entscheidung, die Veranstaltung an der Brücke zu machen", sagte der Intendant der Vogtland Philharmonie, Stefan Fraas, der seit 25 Jahren Konzerte an der Brücke dirigiert. "Die Menschen, die hier erreicht wurden, tragen das weiter. Ich glaube fest an den Welterbetitel." Die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach spielte Werke wie Strauss' "Also sprach Zarathustra", Filmmusiken aus "Forest Gump" und "Games of Thrones" sowie die Europahymne. Zur Illustration wurden im Vorfeld produzierte Videos gezeigt. "Ich finde sehr gut, dass sich jetzt so viele Menschen aus Politik, Wirtschaft und dem regionalen Umfeld für die Brücke interessieren und hoffe, dass der Titel erreicht werden kann", sagte Bernd-Peter Dörfel vom Modelleisenbahnclub "Göltzschtalbrücke".
Der Bau der Göltzschtalbrücke hat fünf Jahre gedauert. Dass der Weg zum Welterbetitel einiges mehr in Anspruch nehmen wird, darin waren sich alle einig.
Zum FreiePresse Artikel vom 16.07.2021
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Preis ist für die Gästeführer an der Brücke kein Ruhekissen
Die Erfal-Stiftung belohnt das Ehrenamt mit 500 Euro. An der größten Ziegelbrücke der Welt muss sich aber noch viel drehen.
Netzschkau. Der Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland ist am gestrigen Freitag als eines von 14 prämierten Projekten mit dem Erfal-Preis 2019 ausgezeichnet worden. Stiftungsbeirat Hubert Engelhardt überreichte den 500-Euro-Scheck am Aussichtspunkt an der Göltzschtalbrücke an Vereinschefin Christa Trommer. Er überbrachte zugleich Grüße von Stiftungsvorstand Jörg Erler. Das von Erler 1984 gegründete Unternehmen Erfal aus Falkenstein produziert Sonnen- und Insektenschutzsysteme, Vorhangstangen und Dekozubehör. Den Erfal-Stiftungspreis gibt es seit 2016.
Die vor 168 Jahren eröffnete größte Ziegelsteinbrücke der Welt, 574 Meter lang, 78 Meter hoch, aus 26 Millionen Ziegeln erbaut, ist als Wahrzeichen des Vogtlandes eigentlich der Dreh- und Angelpunkt für den Tourismus rund um Reichenbach. So richtig geht es aber seit Jahren nicht voran. Im Gegenteil. Den Fesselballon, mit dem man 150 Meter hoch über das Tal der Göltzsch aufsteigen konnte, gibt es seit Ende 2013 nicht mehr. Seit 2018 hat auch das Café in Ketzels Mühle geschlossen. Altersbedingt.
Andreas Ketzel öffnet immerhin weiter seine Ausstellung zur Göltzschtalbrücke und zur Geschichte der Mühle - ohne feste Öffnungszeiten. "Wir sind Rentner und meist da. Aber manchmal hat man auch mal was vor", erklärt er. Für das leibliche Wohl der Brückenbesucher steht, ebenfalls ohne feste Öffnungszeiten, der Ballon-Imbiss mit Biergarten am Parkplatz 1 bereit. Die Toiletten nebenan sind 9 bis 17 Uhr nutzbar, mit 50 Cent über ein Drehkreuz. Und das war es dann auch.
Immerhin sorgt der Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland mit fünf agilen Rentnern dafür, dass der Infopunkt am Parkplatz 1 von Ostern bis Ende Oktober täglich von 11 bis 15 Uhr besetzt ist und Besucher sowohl Informationen zur Brücke als auch über weitere Sehenswürdigkeiten im Vogtland erhalten. Sie verraten, wo man die besten Fotos machen kann, und wann der nächste Zug kommt. Täglich um 14 Uhr werden zudem für zwei Euro pro Person Führungen zur Göltzschtalbrücke angeboten.
Hubert Engelhardt würdigte das ehrenamtliche Engagement von Christa Trommer und ihres Teams. "Der Weg war sehr steinig", sagte er und erinnerte an den immerwährenden Kampf um die Finanzierung. Unbeirrt habe der Verein dennoch am Ziel festgehalten, ehrenamtlich Touristen zu betreuen. Seit 1996 war die "Rentnerbrigade" für weit über eine Million Brücken-Touristen Ansprechpartner. "2017 sicherten wir von April bis Oktober 868 Beratungsstunden ab. Pro Stunde hatten wir im Schnitt 29 Besucher", bilanziert Christa Trommer.
Übrigens wird Verstärkung gesucht. "Wir brauchen noch Leute, die am Infopunkt mitarbeiten. Keine Angst: Keiner muss gleich Brückenführungen machen. Wer aufgeschlossen und freundlich auf die Touristen zugehen kann und etwas Allgemeinwissen mitbringt, ist willkommen", sagt Christa Trommer. Dank Unterstützung vom Land Sachsen könne der Verein ab 1. August immerhin drei statt bislang zwei Euro Aufwandsentschädigung pro Stunde zahlen.
Im August, so Trommer, müsse man allerdings die Öffnungszeiten reduzieren. Heidemarie Kluge, die sonst immer vor Ort sei, müsse auch mal Urlaub machen. Deshalb werde der Infopunkt im August nur an den Wochenenden öffnen; das betreffe auch die Führungen.
Regina Möller nutzte den Termin an der Brücke, um im Namen der Gästeführer und der Bürokraft nachträglich Christa Trommer zum 75. Geburtstag zu gratulieren, den sie am 9. Juli beging. Neben einem Gedicht und einem Blumenstock hatte sie ein Kissen mit Brückenmotiv dabei. Davor hatte der Vorstand die Vorsitzende bereits zum Jubiläumskonzert ihres Jugendschwarms Peter Kraus nach Dresden geschickt. "Ihr seid so lieb zu mir. Da mache ich weiter", meinte Christa Trommer. Ein Ruhekissen wird das Kissen für die Jubilarin also nicht sein.
Genug zu tun bleibt an der Göltzschtalbrücke ohnehin. Symbolisch dafür stehen könnte ein Reisebus, der am Freitag just zur Zeit der Ehrung den Parkplatz 1 ansteuerte. Die Touristen drängten heraus, strömten zum Fotopunkt und knipsten, zumeist mit ihren Smartphones. Zehn Minuten später rollte der Bus wieder weg. Genau das ist das Problem. Wie bekommt man die Menschen dazu, länger an der Brücke zu verweilen? Der Zweckverband, der 2020 gegründet werden soll, soll Antworten finden.
Erfal-Preis 2020 Aktuell läuft bis 30. November die Bewerbungsrunde für den Erfal-Stiftungspreis 2020. Anträge auf Förderung ihrer Projekte können Vereine, Institutionen oder Privatpersonen aus dem sächsischen Vogtland über die folgende E-Mail-Adresse stellen:
Ehrenamtliche vermissen Zusammenarbeit
FREMDENVERKEHR Vereins-Chefin kritisiert Tourismusverband Vogtland
Brockau/Netzschkau. Sie ist die Frau, die voriges Jahr mit einem Drehteam des MDR zu einer viel beachteten Fernseh Reportage "Der Osten - Das Wunder im Göltzschtal" stundenlang unterwegs war. Am Donnerstag wurde Christa Trommer in der Brockauer "Kuhbergbaude" für weitere drei Jahre zur Vorsitzenden des Fremdenverkehrsvereins "Nördliches Vogtland" gewählt. Neuer Stellvertreter ist Jörg Troidl vom "Lengenfelder Hof". Er tritt die Nachfolge von Wolfgang Richter an. Der Reichenbacher wird aber weiter aktiv im Verein und insbesondere am InfoPunkt an der Göltzschtalbrücke als ehrenamtlicher Helfer mitwirken, versicherte die alte und neue Vereins-Chefin.
In ihrem Jahresbericht zog die 73-Jährige Bilanz. Demnach führten Vereinsmitglieder voriges Jahr in sieben Monaten fast 25000 Beratungsgespräche an der Brücke. Von April bis Ende Oktober ist die Tourist-Info täglich von 11 bis 15 Uhr besetzt. ln dieser Zeit registrierten die ehrenamtlichen Mitarbeiter 270 Busse Daraus resultierten jede Menge Führungen, weiß die engagierte Vorsitzende. "Das ist nach Absprache zu jeder Zeit ab einer Person möglich." Ihrer Einschätzung nach könnte so gar noch viel mehr möglich sein. Mit dem Tourismusverband Vogtland (TVV) gebe es überhaupt keine Zusammenarbeit mehr, bedauert Trommer.
Der TVV sei mit Reiseunternehmen zur Brücke unterwegs, ohne die Ehrenamtlichen vor Ort in Kenntnis zu setzen. Einnahmen aus touristischen Führungen sind jedoch immens wichtig für den Verein, zumal laut Trommer in diesem Jahr Gelder aus dem Förderprogramm "Wir für Sachsen" fast um die Hälfte gekürzt wurden. Vor diesem Hintergrund bietet der Verein neuerdings eine tägliche Führung ab 14 Uhr ohne Mindestteilnehmerzahl an. Tv
Wo liegt die größte Ziegelsteinbrücke der Welt?
ENGAGEMENT Fremdenverkehrsverein bietet Führungen zur Göltzschtalbrücke an
Netzschkau. Die neue Saison hat der Fremdenverkehrsverein "Nördliches Vogtland" eingeläutet, der sich für den Tourismus in der Region und insbesondere an der Göltzschtalbrücke engagiert.
Mit hochwertigem Flyer
Jeden Tag um 14 Uhr soll es jetzt wieder eine Führung zur Baugeschichte der Göltzschtalbrücke geben. Dabei erfährt man alles Wichtige zur größten Ziegelsteinbrücke der Welt. "Wir freuen uns auch, dass wir ab sofort wieder einen hochwertigen Flyer "Willkommen im nördlichen Vogtland" an die Gäste unserer Region ausgeben können", sagt Christa Trommer, die Vereinsvorsitzende. "Nur mit der Unterstützung aller darin Genannten konnte der Fremdenverkehrsverein den finanziellen Kraftakt zur Herstellung von 100 000 Stück leisten."
Als nächstes lädt der Fremdenverkehrsverein "Nördliches Vogtland" alle Interessierten ganz herzlich zu seiner Wahlversammlung am Donnerstag, 26. April, um 18 Uhr in der Gaststätte "Kuhbergbaude" in Brockau ein. Dabei wird auch auf die Aktivitäten des Fremdenverkehrsvereins voriges Jahr zurück geblickt.
Die Göltzschtalbrücke entstand in den Jahren 1846 bis 1851. Ziel war es, eine Eisenbahnverbindung zwischen Leipzig und Nürnberg zu schaffen. Nach der Vollendung erreichte die Brücke eine Höhe von 78 Meter und eine Länge von 574 Meter. Was die Göltzschtalbrücke aber so besonders macht, ist die gewaltige Anzahl von 26 Millionen Ziegelsteinen, die an ihr verbaut wurden.
erschienen am 28.04.2018 (sz)© Copyright Verlag Anzeigenblätter GmbH Chemnitz
Einige Neuerungen an unserer Webseite
Unsere Gästeführer laden Sie persönlich ein
Auf unserer Startseite und unter den Gruppenangeboten laden Sie/Euch jetzt unsere Gäste- bzw. Fremdenfüher per Bild zu den verschiedenen Führungen ein.
Unser neuer Flyer "Die Göltzschtalbrücke - die weltgrößte Ziegelbrücke"
Unter dem Menüpunkt "Göltzschtalbrücke" sind jetzt Informationen zu unserem neuen Flyer verfügbar, wie und wo man diesen erhalten kann.
Kein ungetrübter Geburtstag
25 Jahre Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland und keine Besserung in Sicht. Christa Trommer spricht Bund und Land an.
Netzschkau. Der Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland hat am Wochenende sein 25-jähriges Bestehen mit einem kleinen Sommerfest am Imbiss in Nähe des früheren Ballongeländes begangen. Bei zwei Führungen erfuhren Gäste Wissenswertes über die Brücke sowie zur Entwicklung von Industrie und Verkehr am Eisenbahnviadukt.
In gewohnt engagierter Weise verband Vereinschefin Christa Trommer Fakten mit Anekdoten und zog Vergleiche zur Gegenwart. Selbst für einheimische Brückenliebhaber hatte sie Dinge parat, die nicht jedem geläufig waren. Zur Führung waren jedoch nicht nur Einheimische gekommen, sondern auch Gäste von auswärts.
Martina Hamann aus Weißenfels zum Beispiel. "Wir fahren im Urlaub immer sonstwohin. Dieses Jahr sind wir zuhause geblieben und gucken uns in der näheren Umgebung um", erklärte sie. Als sie im Internet Ziele recherchierte, die sie noch nicht gesehen hat, war sie auf das kleine Fest gestoßen. Dabei hatten sie vor allem die Brückenführungen interessiert.
Das erste Aha-Erlebnis ergab sich bei der Recherche, denn die Frau aus Sachsen-Anhalt war sich sicher, dass die Göltzschtalbrücke eine Autobahnbrücke ist. "Ich wusste nicht, dass auch sonst Führungen hier angeboten werden. Die Brücke stand schon lange auf meiner Liste", erzählte sie. Und: "Das Kleine, nicht so bekannte, ist oft viel schöner als die überlaufenen Attraktionen." Deshalb war sie dankbar für Tipps zu weiteren Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, die Christa Trommer großzügig verteilte. Hamanns wollten mindestens noch ein Ausflugsziel besuchen, zuvor aber die zweite Führung mit Regina Möller erleben.
Zu den Gratulanten gehörten Vereinsmitglieder, Vertreter der im Verein organisierten Kommunen und ganz normale Besucher. Reichenbachs Oberbürgermeister Raphael Kürzinger (CDU) ließ ein gerahmtes Glückwunschschreiben übergeben. Sein Elsterberger Amtskollege Sandro Bauroth überbrachte 100 Euro - Geld, mit dem der Verein immerhin 50 Stunden Beratung am Infopunkt bezahlen kann.
Geldmangel ist nach wie vor das große Problem des Vereins, der aufgrund nicht anerkannter Gemeinnützigkeit auch keine Spendenquittungen ausstellen darf. Christa Trommer, die gestern ihren 73. Geburtstag feierte, ist sicher, dass sich mit einer besseren Finanzausstattung mehr für den Tourismus in der Region herausholen ließe. Sie nutzte die Chance am Ballonimbiss, um die Gäste über die Vereinsarbeit zu informieren und beantwortete unermüdlich Fragen wie die nach dem Brückenumfeld oder der gesperrten Fußgängerbrücke über die Göltzsch, in den 1960er Jahren von der Bahn als Behelfsbrücke für Wartungsarbeiten gebaut und seither von Millionen Besuchern genutzt. Sie bedauert, dass die Bundeskanzlerin noch nie an der Göltzschtalbrücke war, zumindest nicht seit sie im Amt ist.
"Wir brauchen hier einen, der Grund reinbringt und sich um die Anlage kümmert. Das müsste das Land oder der Bund sein", sagt die Vereinschefin. Ein neuer Verein, wie von Reichenbach vorgeschlagen, sei keine Lösung, denn ohne Geld gehe nichts. Doch es gebe langjähriges ehrenamtliches Engagement, das besser zu unterstützen sei.
Grußwort MdL Stephan Hösl
"Bei uns wären die Bäume weg"
Was für Dortmund der BVB ist, das könnte die Göltzschtalbrücke für das Vogtland sein. Zunächst müsste jedoch ein Gespür für Elementares entwickelt werden - sagt Stadtführerin Regina Möller.
Netzschkau. Würde die größte Ziegelbrücke der Welt im Ruhrpott stehen, wie würden Brücke und Brückengelände dort aussehen? Vater und Sohn aus Lünen in der Nähe von Dortmund lassen die Blicke schweifen - so weit das Auge reicht. Weit kommt der Vater nicht.
"Bei uns wären die Bäume weg. Die Brücke wäre ganz zu sehen. Notfalls aus Sicherheitsgründen, da würden die bei uns keinen Spaß verstehen", sagt Michael Boch und lacht mit der Lockerheit des Tagestouristen. Marius Boch ergänzt: "Schönes Gelände. Ihr habt Glück, die Brücke steht schon hier", sagt der Sohn und erzählt vom Fredenbaumpark, Dortmunds grüner Lunge im Norden der Stadt. Dort steht das Big Tipi, das größte Indianerzelt der Welt, das 2000 bei der Expo in Hannover für Aufsehen gesorgt hatte. Jetzt ist es Kletter- und Eventzentrum. "Und da ist richtig was los." Und sonst?
"Richtig Gastronomie, ein Edelgrill, solche Dinge. In Deusen, an einer alten Müllkippe, da kriegst du mittlerweile die teuersten Steaks von Dortmund gegrillt -80 Euro", erzählt Michael Boch. Und die Brücke selbst? "Da wäre das Logo vom BVB drauf, und auf den Trikots wäre ein gesponsortes Brückenlogo. Wenn diese Brücke in Dortmund stehen würde, würde sich Dortmund mit dieser Brücke schmücken wie mit dem BVB." Marius Boch, der in einer Punkband spielt: "Die Brücke wäre bei uns erlebnismäßig erschlossen, mit Kletterparcours-Anbindung zum Beispiel. Aber super Location. Hier würden wir spielen. " Im Weggehen zum Imbiss am verwaisten Ballonstartplatz, den die BVB-Fans ohne Hinweis ihrer Gastgeber aus Auerbach glatt übersehen hätten, ruft Michael Boch: "Ach was, in zehn Jahren sieht's hier anders aus, ihr kriegt das hin."
Solche Ermunterungen hört Regina Möller nicht oft. Die Reichenbacher Stadtführerin, die am Infopunkt berät und auch Touristen führt, nickt mit dem Kopf. "Das, was die Netzschkauer jetzt so langsam anschieben, das geht in die richtige Richtung. Also das Areal übernehmen und selbst mit anderen gestalten. Die erste Abholzaktion war ein Signal, dafür habe ich mich bedankt. Aber hier wie auf Reichenbacher Seite wurde alles nur abgesägt, das wächst ruckzuck nach."
Und das von Reichenbachs OB geäußerte Vorhaben, mit verschiedenen Attraktionen die Verweildauer von Touristen erhöhen zu wollen? "Ja, sicher, aber zunächst sollten elementare Dinge auf den Weg gebracht werden", erzählt Regina Möller im Infopunkt über ihre Erfahrungen: "Wir brauchen primär einen überdachten Imbiss und eine moderne, auch im Winter geöffnete Toilettenanlage." Wie zur Bekräftigung steckt am Satzende eine offenkundig aus Bayern angereiste Frau ihren Kopf in die Tür: "Grüß Gott, wo sind denn hier die Toiletten?"
Regina Möller verkneift sich ein Lachen. Dann zeigt sie zum Gebüsch am Mühlgraben, das oft als stilles Örtchen genutzt wird. "Wir haben schon ein Schild am Häuschen angebracht, aber das hilft auch nur begrenzt", sagt die Stadtführerin und eilt zu einer Truppe von Bikern, die Kurs aufs Gebüsch nehmen. Statt Erleichterung erfahren die in Lederklamotten gepackten Hünen nun Eckpunkte zur Brückenhistorie. Da kennt Regina Möller nichts. Die Truppe nimmt's mit Humor. "Danke, Frau Möller", sagt ein Biker mit Blick auf das Namensschild an Regina Möllers Jacke. Der Mann hätte das Schild wohl gern als Souvenir mitgenommen. "Auch das fehlt hier. Die Leute wollen mehr mit nach Hause nehmen als ein Foto."
Frau Möller bekennt sich gerne zur ihrer Geburtsstadt Reichenbach und dem Vogtland. "Hier bin ich aufgewachsen, das ist Heimat." Aber es war ein langer Weg dahin. "In der Schule haben wir alles mögliche erfahren, nur über Heimat und ihre Geschichte nichts. Doch man schätzt und entwickelt nur das, was man kennt." Auch unter diesem Gesichtspunkt schaut sich Regina Möller die Brücken-Besucher an. "Schulklassen sehe ich kaum. Zu Fuß gar keine. Einmal waren welche da - die meisten Lehrer sind mit den Kindern nur bis zum Spielplatz gekommen. Ein Besuch zum Abhaken. Dabei hat die Brücke so viele Dimensionen - wenn man sich Zeit nimmt."
Oder ein anderes Beispiel: Mit Dritt- und Viertklässlern der Dittesschule war Regina Möller im Rahmen ihres Projekts "Reichenbach entdecken" von der Schule zum Obermylauer Höhenweg mit seinem herrlichen Blick auf die Brücke gelaufen. "Die waren noch nie dort. Heute sind die Kinder mehr unterwegs als wir damals. Aber mit dem Auto. Die wissen oft gar nicht, wo sie waren. Nur wer Wege geht, erarbeitet sich eine lebendige Beziehung dazu. Darauf kann man bauen; nicht auf eine Powerpoint-Präsentation."
Oder: Wer lebendig erzählt, steckt andere an. Regina Möller hat mal einen angeheiterten Verein Männer umgedreht. "Die wollten bloß kurz gucken und fragten mich, wie viele denn hier schon gesprungen wären." Die Antwort der Stadt- und Brückenführerin: "Nennen Sie mir doch mal ein hohes Bauwerk, von dem noch keiner gesprungen ist." Antwort: "Stimmt." Das war der Auftakt für eine nicht eingeplante Führung, nach deren Ende sich der Vereinschef bedankte: "Dass wir hier für eine so kurzweilige Stunde bleiben würden, das hätten wir nicht gedacht." Bei solchen Gelegenheiten sagt Regina Möller dann gerne: "Sagen Sie's bitte weiter: Die Göltzschtalbrücke hat immer geöffnet."
Tourismus: Stärkere Präsenz an der Göltzschtalbrücke nötig
1,2 Millionen Euro gibt die Stadt Reichenbach jährlich für Kultur aus. Was an Geld in den Fremdenverkehr fließt, blieb indes beim 5. Bürgerworkshop unerwähnt. Doch gerade hier braucht es neue Ansätze und Vernetzung.
Reichenbach. Die Göltzschtalbrücke ist der Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung des Tourismus' in und um Reichenbach. Das wurde am Donnerstagabend beim 5. Bürgerworkshop "Kultur & Tourismus" zum Konzept "Reichenbach 2030" deutlich, zu dem 22 Interessenten ins Rathaus gekommen waren.
"Die größte Ziegelbrücke der Welt zieht die Touristen an. Um sie länger hier zu halten, müssen die Gastronomie entwickelt, das Brückenmuseum offen gehalten und eine Beschäftigung für Kinder angeboten werden. Von hieraus kann man dann andere touristische Ziele anpeilen", sagte OB Raphael Kürzinger (CDU). Sein Referent Dirk Postler verwies auf Wasserturm, Burg und Stadtkirche Mylau, Neuberin-Museum und Alaunwerk. Konkrete Pläne gibt es laut Kürzinger für den Lückenschluss zwischen Göltzschtal- und Elstertalradweg. Dazu werde es übernächste Woche einen Termin mit allen Akteuren aus Sachsen und Thüringen geben. Durch E-Bikes gebe es neues Potenzial.
Für Christa Trommer, Chefin des Fremdenverkehrsvereins "Nördliches Vogtland", der in 25 Jahren über zwei Millionen Gäste an der Göltzschtalbrücke ehrenamtlich beraten hat, steht fest: "Die Präsenz da unten müssen wir verstärken." Klar formulierte sie die Aufgaben: öffentliche Toiletten ganzjährig an der Brücke, eine Überdachung der Pergola am Aussichtspunkt sowie das Freischneiden der Sichtachsen aller fünf Jahre. Gedanken machen müsse man sich über die Gastronomie. Zumal, so Trommer, nach entsprechenden Ankündigungen Ende nächster Saison damit an der Ketzels Mühle Schluss sein könnte. Und: "Wir brauchen einen schönen Rundwanderweg." Letzterer sollte als Uferweg entlang der Göltzsch gestaltet werden, erklärte Regina Möller. "Wir prüfen das im Bauamt", versprach der OB. Zusammen mit der Stadt Netzschkau will er zügig alle Akteure ins Boot holen und ein gemeinsames Konzept stricken. Petra Steps, Autorin und Organisatorin der Krimi-Literatur-Tage Vogtland, forderte, das nötige Geld für den Erhalt des Infopunktes an der Brücke aufzubringen. "Zwei Euro pro Stunde sollten wohl drin sein."
"Die Leute machen kürzere, aber mehr Reisen", erklärte Reisefachfrau Silke Baumann. Dabei sei das Nördliche Vogtland in keinem einzigen Katalog vertreten, bedauerte sie. Sie regte einen Flyer an, der über Freizeitmöglichkeiten informiert und in allen Pensionen und Ferienwohnungen ausliegen sollte. Bergwerksdirektor Werner Albert ging auf die Pflege der Wanderwege ein und freute sich, dass das Besucherbergwerk Alaunwerk Mühlwand noch in diesem Jahr wieder öffnen werde.
Um mehr attraktive Verweilpunkte zu schaffen, kann sich der OB vorstellen, den historischen Stadtrundweg und den Textillehrpfad, die teils durch Vandalen zerstört wurden, wieder herzurichten.
Petra Werner hinterfragte die mögliche Öffnung des Museumszentraldepots im Park der Generationen und machte sich für einen Radweg zum Oberreichenbacher Bad stark. Laut OB wolle man letzteren Vorschlag in die Erarbeitung des Radwegekonzeptes einbeziehen.
Zum Thema Kultur und Kommune informierte Abteilungsleiter Frank-Michael Krüger, dass die Stadt jedes Jahr rund 1,2 Millionen Euro für Kultur ausgibt. Im Einzelnen sind das 435.000 Euro für die Jürgen-Fuchs-Bibliothek, 231.000 Euro für das Neuberin-Museum sowie Zuschüsse in Höhe von 308.000 Euro für die Vogtland-Philharmonie, 72.800 Euro für die Musikschule Vogtland, 85.500 Euro für den Förderverein Burg Mylau, 40.000 Euro als Sitzgemeindeanteil für das Neuberinhaus und 18.000 Euro für Vereine und Verbände. Es gebe im Bereich Kultur und Kunst 27 Vereine und Interessengruppen in der Stadt. Darunter Ars Popularis, den Frauenchor, den Heimatverein Schneidenbach, die Chronical Moshers, die Kunsthalle Vogtland und den Musikverein Mylau-Reichenbach.
Am Runden Tisch gab es laut Krüger zwei Ideen: Zum einen ein stadtweites Theaterevent, zum anderen Filmnächte in leer stehenden Gebäuden. Petra Steps konnte sich mit beidem nicht anfreunden. Sie verwies auf schon jetzt, abgesehen vom Weihnachtsmärchen, nicht ausgebuchte Theateraufführungen von Ars Popularis. Sinnvoller sei es, den Theaterbus nach Plauen wiederzubeleben. Und Filmnächte gebe es im Sommer auf Burg Mylau, auch das Neuberinhaus biete Möglichkeiten dafür. Für den Altkreis Reichenbach und die Nachbarkommunen regte Steps an, einen Flyer zu entwickeln, der alle Veranstalter vereint. Zur Vernetzung und besseren Terminabstimmung schlug sie einen Veranstalter-Stammtisch vor.
Vorschlag: Uferweg für Touristen
Der Fremdenverkehrsverein "Nördliches Vogtland" hat sich Gedanken zu einem Wanderweg gemacht. Heraus kam eine Idee für den Juni-Bürgerworkshop.
Mylau. In Vorbereitung auf den Bürgerworkshop Kultur und Tourismus am 8. Juni, 18.30 Uhr, im Reichenbacher Rathaus haben sich Mitglieder des Fremdenverkehrsvereins Nördliches Vogtland, allen voran Josef Wetzl, Gedanken gemacht. Sie schlagen vor, einen Uferweg an der Göltzsch als Ersatz für den Wanderweg zu bauen, der wegen der abgerissenen oberen Brücke am Karl-Marx-Ring unterbrochen ist.
"Oft fragen Touristen, die die Göltzschtalbrücke besuchen, nach einem kleinen Rundgang von der Göltzschtalbrücke nach Mylau und zurück", weiß Regina Möller vom Fremdenverkehrsverein. Durch den Abriss der oberen Brücke am Karl-Marx-Ring seien die Wanderer aber gezwungen, an der lauten B 173 mit ihren Fabrikruinen entlang zu gehen, bis sie am Obermylauer Berg wieder auf den ursprünglichen Wanderweg treffen. Dieser führt dann weiter auf den Höhenweg mit herrlichem Ausblick auf Mylau, Netzschkau und von dort zur Göltzschtalbrücke zurück.
Vom Infopunkt führt der Weg zunächst bis zur Göltzschtalbrücke, dann rechts hinab auf den Waldweg und entlang der Beschilderung VPW (Vogtland Panorama-Weg) bis zum Karl-Marx-Ring. Von hier aus könnte es künftig auf rund 300 Metern weiter entlang des Göltzsch-Ufers bis zur Straßenbrücke an der B 173 gehen. "Der gesamte Weg muss befestigt und teilweise ausgebaut werden", hält Regina Möller fest. Dazu müssten die Besitzverhältnisse und die Ansprechpartner ebenso geklärt werden wie die Finanzierung. Erfolgen müsste ein regelmäßiger Grasschnitt. Am Anfang und Ende des Uferweges müsse jeweils der Einstieg begradigt werden. Bei der Ausbuchtung an felsigem Gelände seien Verfüllungen notwendig, um an der Engstelle vorbei zu kommen. Der Bauzaun zwischen dem ehemaligem Kiosk und der ehemaligen oberen Brücke sei zu beseitigen. "Eine Bank oder Sitzgruppe mit Blick zu Burg und Stadtkirche Mylau wären eine schöne Ergänzung des Weges."
Bei einer Ortsbesichtigung Anfang Mai durch Wolfgang Richter, Regina Möller, Christa Trommer und Josef Wetzl wurden zwei Möglichkeiten zum Anbinden des Weges Richtung Obermylau (Höhenweg) besprochen. Favorisiert wird, den Weg nach dem Tor an der Brücke an der B 173 auf derselben Straßenseite weiter direkt am Gelände der Mosterei entlang zu führen. Dafür müsste dieser Anschlussweg hergerichtet werden. Alternativ sei denkbar, über die Inspektionstreppe an der Brücke unter dieser hindurch und auf der anderen Seite wieder über eine Treppe hinauf bis zum Fußweg neben dem Aldi-Parkplatz zu gelangen. Diese zweite Treppe müsste neu gebaut werden.
"Der neu angelegte Weg muss gekennzeichnet werden", so Möller. Ideal wäre eine Kennzeichnung als "Uferweg" über die gesamte Länge von fünf Kilometern ab Infopunkt über die Göltzschtalbrücke, Talweg und Uferweg sowie über den Obermylauer Berg oder die Friedhofstraße zum Höhenweg zurück.
Neue Sichtachse: Gäste lassen Dampf ab
Bei der Veranstaltung am Samstag herrschte nicht nur wegen des Regens kein eitel Sonnenschein. Anrainer kritisierten den Zustand des Brückenareals. Werbung für die Göltzschtalbrücke sieht wohl anders aus.
Netzschkau. Zur Veranstaltung "Eröffnung der Sichtachse" an der Göltzschtalbrücke am Samstag war nicht alles eitel Sonnenschein. Das hatte weniger mit Petrus zu tun, der pünktlich seine Schleusen öffnete und die Teilnehmer im Regen stehen ließ. Einige, die der Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Stephan Hösl zu der als Dankeschön für die Helfer und Werbung für den Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland (FVV) gedachten Veranstaltung gefolgt waren, ließen mehr Dampf ab als die Lokomotiven, die ab und an über die Brücke schnaufen. Zu den Kritikern gehörte Claudia Schmidt, die einen Garten in der Nähe hat und das Geschehen um das einmalige Bauwerk verfolgt.
"Ich sehe niemanden, der Ihr Dankeschön entgegennehmen kann. Das bissel Bier ist lächerlich. Besser wäre es, wenn Sie den nächsten Arbeitseinsatz finanzieren", sagte sie an Hösl gewandt und fragte, warum es niemanden gibt, der den Schirm für die Gestaltung und Pflege des Brückenareals übernähme. In ähnlicher Art äußerte sich Ulrich Haftmann, der in Brückennähe wohnt. "Hier ist immer noch Saustall. Das geht schon an der Zufahrt los, wo seit Wochen ein umgekipptes Schild liegt. Auf dem Rundwanderweg um die Brücke gibt es noch eine einzige Bank."
Zuvor hatte sich der CDU-Politiker bei den Helfern bedankt, die das Gelände jüngst so von Wildwuchs befreit hatten, dass die Brücke wieder in allen vier Etagen sichtbar wurde. Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst (Gewerbeverein), der einen ersten Arbeitseinsatz auf Netzschkauer Seite organisiert hatte, erklärte: "Das war ein Anfang. Wir müssen an einem Konzept stricken, das auch die Pflege beinhaltet. Und Pflege kostet Geld. Wenn wir nur auf das Ehrenamt bauen, gehen wir bitterböse unter. Übergeordnete Stellen müssen das erkennen und finanzielle Grundlagen schaffen, sonst werden wir hier am ausgestreckten Arm verhungern", machte der Ortschef deutlich. Doch weder übergeordnete Stellen - das Landratsamt, das von den Anliegerkommunen Geld für den Platz erhält, war nicht vertreten - noch der Landtagsabgeordnete machte den Anwesenden da Hoffnung.
Auch von anderen Gästen kamen keine Vorschläge, wie es in Zukunft weitergehen soll. Stattdessen spielte Gisela Weck, die als Stellvertreterin des im Urlaub befindlichen Reichenbacher OB vor Ort war, den Ball an die aufmüpfigen Bürger zurück und forderte Claudia Schmidt auf, doch die von der Kritikerin geforderte Arbeitsgemeinschaft Göltzschtalbrücke zu leiten. Anwesende Vertreter von vogtländischen Unternehmen schwiegen angesichts der aufgeheizten Atmosphäre.
Ausgangspunkt für die Veranstaltung war die Finanznot des FVV, dem seit langem das Geld zur regelmäßigen Öffnung des Infopunktes an der Brücke fehlt. Die Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas (CDU) hatte zu einer Vorstandssitzung Ende 2016 versprochen, bei ihrer Reihe "Magwas hilft" dafür Spenden zu sammeln. Die 500 Euro, die daraufhin bei einem Abend mit Jens Spahn zusammengekommen waren, übergab sie am Samstag an die Vereinsvorsitzende Christa Trommer. Einen Scheck über 4020 Euro hatte Angelika Riechert mitgebracht. Die Summe steht für die Leistungen, die ihr Unternehmen für den FVV erbringt - zum Beispiel bei der Gestaltung und Pflege von Internetpräsenzen und bei anderen Werbemaßnahmen. Christa Trommer machte anhand weniger Zahlen die Bedeutung des Infopunktes vor Ort deutlich, der wegen fehlender Mittel nur sporadisch besetzt werden kann.
"Eröffnung einer Sichtachse" als Event
Die Göltzschtalbrücke taucht aus dem Grün empor. Für CDU-Politiker Hösl Grund zum Feiern. Manche sehen das anders.
Netzschkau/Mylau. An der Göltzschtalbrücke hat sich etwas getan. War die größte Ziegelbrücke der Welt in den zurückliegenden Jahren immer mehr zugewachsen, so ist das Bauwerk nach Rodungsarbeiten nun vor allem vom Infopunkt aus besser zu sehen. Die Meinungen gehen derweil weit auseinander: Manche in Tourismusbranche, Kommunalpolitik und unter den Gästen äußern Lob, andere sprechen von Kahlschlag am falschen Ort, da die Baumfällung um die Hänge links und rechts einen Bogen gemacht habe.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Stephan Hösl macht daraus ein Event mit Tombola und lädt dazu für morgen ein. Er nennt es wörtlich: "Feierliche Eröffnung der neuen Sichtachse". Die Brücke erscheine in ihrer Einzigartigkeit ganz neu. Der Ausblick sei Ergebnis eines gebündelten Engagements. Er rechne damit, erklärt Hösl, dass der Tourismusmagnet "Gäste aus nah und fern künftig zahlreich empfangen wird".
Christa Trommer vom Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland ist für jede Hilfe dankbar. Eine Sichtachse feierlich eröffnen zu wollen, das komme allerdings "ein bisschen komisch" rüber. Trommer lobt das Engagement, sie und ihr rühriger Verein sind morgen mit dabei.
Dabei ist auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas. Sie will den Termin nutzen, um Spenden an den Fremdenverkehrsverein zu übergeben. Reichenbachs Oberbürgermeister Raphael Kürzinger (CDU) ist indes verhindert. Er entsendet seine dritte Stellvertreterin Gisela Weck (BIL). Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst (GVN), der mit einem Aufruf zum Arbeitseinsatz an der Göltzschtalbrücke als erster den Worten Taten folgen ließ, will morgen teilnehmen, obwohl er keinen Grund zum Feiern sieht. "Es ist noch verdammt viel zu tun", sagt er. Und Lippenbekenntnisse habe es schon mehr als genug gegeben.
Termin: "Feierliche Eröffnung der neuen Sichtachse an der Göltzschtalbrücke", Samstag, 11 Uhr Parkplatz P1 am Aussichtspunkt.
Verwüstetes Alaunwerk in Mühlwand steht vor Comeback
Der Stadtrat hat grünes Licht für den weiteren Betrieb des Besucherbergwerks gegeben. Nach dem Hochwasser von 2013 ist das fast ein Wunder.
Reichenbach. Beim Juni-Hochwasser 2013 wurde im Besucherbergwerk Alaunwerk in Mühlwand die Arbeit von 15 Jahren zerstört. Die Fluten aus dem Gelben Graben rissen die Wege weg. Die Erde brach ein. Die Stollen wurden verschüttet. Doch den Optimismus verloren die Mitglieder des Vereins Tropfsteingrotte Alaunwerk Mühlwand nie. Zurecht, wie sich jetzt zeigt. Der Reichenbacher Stadtrat hat am Montag einstimmig beschlossen, das Besucherbergwerk durch den Verein weiter betreiben zu lassen. Damit können bald wieder Besucher einen Rundgang unter Tage absolvieren.
Der Schlüssel zur Zukunft des Bergwerks lag in der geordneten Ableitung des Wassers aus dem Gelben Graben durch den Berg. Neben Geldern des Oberbergamtes zur Beseitigung der Altbergbauschäden flossen knapp 890.000 Euro Fördermittel in die Hochwassermaßnahme. Voraussichtlich Ende März wird der Schachtbau Nordhausen fertig sein.
"Das Besucherbergwerk kann laut Oberbergamt mit relativ geringem Aufwand weiter betrieben werden", erklärte Holger Hennebach von der Stadtverwaltung. Um den neuen Hauptbetriebsplan genehmigt zu bekommen, müsse die für die Bauarbeiten errichtete Beleuchtungsanlage, die unter Tage verbleibt, von einem Prüfingenieur abgenommen werden. Eine Telefonverbindung nach unten sei nötig. Absperrungen an nicht für Besucher freigegebenen Strecken müssen errichtet werden. Die Stadt will dem Verein dafür neben dem jährlichen Zuschuss von 10.000 Euro einmalig 3500 Euro bereitstellen. Flucht- und Rettungswege sind vorhanden, auch Kassenhaus, Helme und Toiletten.
Bergwerksdirektor Werner Albert, der mit seinem Stellvertreter Bruno Jakusch die Sitzung verfolgt hatte, bedankte sich beim Stadtrat. "Das Bergwerk hat durch die Bauarbeiten sogar eine Aufwertung erfahren. Wir können künftig alten und modernen Bergbau nebeneinander zeigen, zudem modernen Hochwasserschutz im Umfeld", erklärte er. Die Sehenswürdigkeiten unter Tage sind erhalten. Gleich hinterm Eingang wurde eine neue Tropfsteinformation entdeckt. Noch bleibt etliches zu tun: Zum Beispiel müssen die große Tropfsteingrotte vom Schlamm beräumt und die Steigerstube neu hergerichtet werden. An den Eintrittspreisen (3 Euro Erwachsene, 1,50 Euro Kinder) und Öffnungszeiten (Samstag und Sonntag, im Juli und August täglich, 13 bis 16 Uhr) soll festgehalten werden.
"Die Mannen des Vereins haben die Fahne hoch gehalten", lobte OB Raphael Kürzinger (CDU), dass auch während der Bauphase zum Männertag und zum Radlertag Gäste in Mühlwand begrüßt wurden. CDU-Fraktionschef Stephan Hösl dankte dem Verein. Und Linken-Fraktionschef Henry Ruß erklärte: "Das Besucherbergwerk ist eine Attraktion für Reichenbach und Umgebung. Ich freue mich schon auf die erste Mettenschicht."
Helfer hoffen auf Finanzspritze
Der Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland benötigt für 2017 noch etwa 3000 Euro für seinen Info-Punkt. Unterstützung wurde
angeboten.
Reichenbach. Der Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland hatte zur letzten Vorstandssitzung in diesem Jahr die Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas und den Landtagsabgeordneten Stephan Hösl (beide CDU) zu Gast: Im Mittelpunkt stand die Finanzierung der Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Helfer am Infopunkt der Göltzschtalbrücke. Die Vereinsvorsitzende Christa Trommer legte die Bemühungen des Vereins um eine Finanzierung für wenigstens sechs Monate mit vier Stunden Öffnungszeit an sechs Tagen dar. Um 2017 abzusichern, werden mindestens noch 3000 Euro benötigt.
Den Rest der notwendigen Ausgaben im kommenden Jahr will der Verein mit veränderten Mitgliedsbeiträgen und Sponsoring decken. Die Mitgliedskommunen müssen seit diesem Jahr erstmals einen Beitrag von 10 Cent pro Einwohner tragen. Außer in Limbach war die Finanzierung für dieses Jahr gesichert. Für nächstes Jahr werde es eine erneute Zitterpartie geben, denn falls eine Kommune ihren Haushalt konsolidieren muss, steht auch diese freiwillige Leistung zur Disposition. Ein kleines Polster hat sich der Verein in diesem Jahr durch Sonderführungen anlässlich des 165. Geburtstags der Göltzschtalbrücke und durch die Brückentour erarbeitet.
Vereinsschatzmeister Christian Müller wies nun daraufhin, dass eine langfristige Finanzierung nötig sei, um Planungssicherheit zu haben. Der Verein besitze nicht den Status "gemeinnützig", deshalb könne er keine Spendenquittungen ausfüllen. Lediglich Sponsoring sei möglich. Das größte Defizit sei entstanden, weil der Tourismusverband Vogtland den ab 1998 gezahlten Rückfluss der Beitragsgelder dem Fremdenverkehrsverein nicht mehr zur Verfügung stelle, wie es ursprünglich vereinbart war. Deshalb sei der Umzug aus dem Haus der Vereine ins Neuberinhaus erfolgt. Dort gebe es jedoch ab und an Probleme mit dem Telefon, sodass vermutlich nicht alle Gespräche ankommen.
Christa Trommer begrüßte die Ankündigung von Stephan Hösl, die von Netzschkau aus gestartete Aktion zum Sichtbarmachen der Göltzschtalbrücke auf Reichenbacher Seite fortzusetzen. Mit der Forstbehörde und der Naturschutzbehörde sei Übereinstimmung erzielt worden. Für den Radweg an der Göltzsch sei ein Projekt erstellt, das jetzt die Umweltverträglichkeitsprüfung absolvieren müsse. "Wenn die Umweltverträglichkeit nicht festgestellt wird, stirbt das Projekt", so Hösl. Er schlug vor, im Frühjahr eine Aktion zu neuen Sichtachsen zur Brücke anzubieten, zu der potenzielle Sponsoren eingeladen werden sollen, darunter solche, die mit der Göltzschtalbrücke werben. Magwas versprach, sich für Sponsoring stark zu machen.
165 Jahre Göltzschtalbrücke
Über unsere Göltzschtalbrücke fuhr am 15. Juli 2016 vor 165 Jahren der erste Zug. Eine große Feier gab es dazu nicht, aber zwei spezielle Führungen. Beworben wurden diese vorrangig durch die Freie Presse Reichenbach. Am Geburtstag selbst lauschten etwa 70 Gäste den Worten der Vorsitzenden Christa Trommer und am 24.07. ca. 60 unserer Wanderleiterin Regina Möller. Die Geburtstagsführung war zwar kostenlos, trotzdem wurden einige Euros für den Verein gespendet, genau wie zur 2. Führung, die jedoch kostenpflichtig war. Vielen Dank im Nachhinein noch einmal dafür. Der Verein benötigt diese Gelder dringend, um unseren Infopunkt an der Göltzschtalbrücke mit unserem geschulten, kompetenten Personal weiterhin besetzen zu können. Wir freuen uns über jeden Euro.
165 Jahre Göltzschtalbrücke und Elstertalbrücke
Und wieder einmal können wir auf ein Jubiläum an der Göltzschtalbrücke hinweisen. Die „alte Dame“ wird am 15. Juli – 165 Jahre alt.
Fit, wie seit ihrer Geburt, hält sie allen Anforderungen stand, die ihr von der Bahn gestellt werden. Keine Geschwindigkeitsbeschränkungen, keine Tonnen/Last Begrenzungen, kein Begegnungsverbot beeinträchtigen den Bahnverkehr, der UNUNTERBROCHEN seit 165 Jahren über sie hinweg rollt Und das, bei einem Bauwerk, welches in Kopfarbeit erdacht und vorwiegend in Handarbeit erschaffen wurde!
Über die Weihe der Göltzsch- und Elstertalbrücke berichtet das „Reichenbacher Wochenblatt“ No. 46 vom 16. Juli 1851 folgendes:
Reichenbach, den 15. Juli.
Jetzt stehen wir nun bewunderungsvoll vor den mächtigen Wölbungen des vollendeten Werkes. Es hat die Probe bestanden - denn ein schwer beladener Zug passierte vergangenen Sonnabend bereits den von denselben getragenen Schienengang, ohne nur den leisesten Besorgnissen Raum zu schaffen. Das „Werk“ wird seine Meister loben, doch auch der Segen kommt nur von oben. - Sichtbarlich hat Gottes Hand über diesem Unternehmen gewaltet, denn obgleich manche Unglücksfälle dabei zu beklagen waren, steht die Zahl derselben doch in einem beruhigenden Verhältniß zu der Dauer und der Großartigkeit des Baues, welcher ein achtungsgebietendes Denkmal des schaffenden Geistes unserer Generation, eingetreten ist in die Reihe der Baudenkmäler der Vorzeit, deren Dasein und Ehrfurcht von ihren Erbauern einflößt.
Heute wohnten wir der Eröffnungsfahrt von Reichenbach über die Göltzsch- und Elsterbrücke nach Plauen bei.
Vormittags zwischen 8 und 9 Uhr langte der Festzug von Leipzig mit Se. königl. Hoheit dem P r i n z e n A l b e r t und vielen Notabilitäten auf dem hiesigen Bahnhofe an, begrüßt von den Reichenbacher Schützencorps und einer großen Anzahl aus Nah und Fern herbeigekommener Schaulustigen. Nach kurzem Aufenthalte setzte sich der stark vermehrte Zug, an der Spitze die prächtige mit Guirlanden und Fahnen gezierte Locomative „Göltzschtal“, welche aus der Fabrik des Herrn Hartmann in Chemnitz hervorgegangen war, nach Plauen in Bewegung. Auf dem Damm, dicht vor der Göltzschbrücke, hielt inmitten einer großen Volksmenge sowie der aufgestellten Arbeiter der Festzug, und nachdem Se. königl. Hoheit dem P r i n z e n A l b e r t der Bauplan der Brücke feierlichst übergeben worden war, fand ein ausgebrachtes dreifaches "Hoch" auf Se. Majestät unseren verehrten König und allerhöchst dessen Gemahlin den lebhaftesten Wiederhall in dem weiten Kreise der Versammelten und unter den Klängen des Sachsenliedes „Den König segne Gott“ fuhr der Festzug über die Brücke weiter den voigtländischen Bergen zu. Auch der Himmel hatte sich allmählich aufgeklärt und erhöhte durch freundlichen Sonnenblick den festlichen Empfang, welchen Netzschkau, Limbach Herlasgrün und Ruppertsgrün in einfacher aber entsprechender Weise bereitet hatten. Böllerschüsse verkündeten die Ankunft bei der Elsterbrücke, an deren jenseitigen Ende der Zug still stand. Hier wies, nachdem ebenfalls der Bauplan Se. königl. Hoheit übergeben worden war, Se. Excel. der Finanzminister B e h r auf die hohe Bedeutung des Tages in entsprechenden Worten hin und dankte dem großen Baumeister, unter dessen Obhut dieses Menschenwerk zu Stande gekommen. Sodann erfolgte von Se. königl. Hoheit die Behändigung von Orden an die Herren Regierungsrath S c h i l l , Major W i l k e, Abteilungsingenieurs D o s t , K e l l und Dr. H o f m a n n in Leipzig, worauf Herr Regierungsrath Schill Vortheile hervorhob, welche dem Vaterlande durch die Vollendung dieser Bauwerke erwachsen wurden, da der erleicherte Verkehr nur von segensreichen Rückwirkungen begleitet sein könnte. Das erhebende Lied „Nun danket alle Gott“ beschloß diesen feierlichen Act.
Nach kurzer Fahrt langte der Festzug auf dem Bahnhofe zu Plauen, wo die Communalgarde dieser Stadt aufgestellt war, und dessen Umgebungen ebenfalls eine unzählige Menge Schaulustiger zeigten, an. Hier begaben sich die Angekommenen, unter Vorantritt Sr. königl. Hoheit des Prinzen Albert und Sr. Durchl. des Fürsten von Reuß- Greiz in die obern Räume des Hauses, wo ein vortrefflich zubereitetes Frühstück ihrer harrte. Nach etwa zweistündigem Aufenthalte kehrten die Gäste mittelst desselben Zuges nach Reichenbach und weiter nach Leipzig und Dresden zurück. Noch lange wird dieser Tag als ein Festtag in der Erinnerung der ganzen Gegend fortleben. Brachte er doch auch ein theures Glied der königl. Familie wieder in unsre Mitte, dessen herablassendes anziehendes Wesen Aller Herzen gewinnt.
Möge Sachsens Regierung und Volk im beiderseitigen Bestreben für das Gesamtwohl sich fortwährend gegenseitig unterstützen, dann können die Segnungen des Friedens: „Wohlstand und Zufriedenheit“ nimmermehr ausbleiben…
Sollten Sie Näheres zu dem gesamten Baugeschehen erfahren wollen, bietet der Fremdenverkehrsverein "Nördliches Vogtland" eine hochinteressante, kompetente und unterhaltsame Führung an - ab einer Person möglich und für jede Zeit buchbar. : 03765/6119926 oder 0172 2716 152, E-Mail:
Artikel der Freien Presse
16.04.2016 Ein Hohelied auf die zupackenden Vogtländer
26.07.2016 Fremdenverkehrsverein führt zur weltgrößten Ziegelsteinbrücke
Göltzschtalbrücke – Eisenbahnviadukt by Stefan Nährlich
Die Göltzschtalbrücke ist ein Eisenbahnviadukt und die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Ihre Bögen verströmen die Anmut römischer Aquädukte. Die Brücke überspannt das Göltzschtal bei Netzschkau, einem kleinen Ort zwischen Plauen und Zwickau.
Eine sehr freundliche Ehrenamtliche vom Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland kommt über den Parkplatz, um mir einen Infoflyer zu bringen. Das kleine Flüsschen Göltzsch fließt beschaulich zwischen den Brückenpfeilern hindurch, auf der Bundesstraße 295 fährt ab und zu ein Auto. Weiter vorne lässt jemand eine Kameradrohne aufsteigen. Die Sonne scheint. Es ist Sonntagvormittag.
Eine Schautafel nahe der Brücke verweist auf den Vorbildcharakter der Pont du Gard, dem römischen Wasseraquädukt in Frankreich. Vor allem auf historischen Ansichten ist die Ähnlichkeit unverkennbar. Allerdings ist die Göltzschtalbrücke doppelt so lang und – nicht ganz – doppelt so hoch. Dafür ist die Pont du Gard etwa 2000 Jahre alt, während die Göltzschtalbrücke noch keine 200 Jahre auf dem Buckel hat. Die Römer bauten drei Jahre lang, die Sachsen fünf Jahre. Nach Fertigstellung versorgte der Aquädukt 500 Jahre lang das antike Nimes mit Wasser, während der Viadukt es den Reisenden ab 1851 ermöglichte, per Bahn von Leipzig nach Hof bzw. von Dresden nach Nürnberg zu kommen. Seinerzeit fuhren Züge der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahngesellschaft, heute verkehrt mehrmals täglich der Mittelsachsen-Vogtland-Express der Deutschen Bahn. Auch die private Vogtlandbahn ist unterwegs.
Konstruiert wurde die Göltzschtalbrücke von Johann Andreas Schubert. An ihn erinnert erst seit 1958 eine Gedenktafel. Während der 1848er Revolution für politische Freiheiten und demokratische Reformen hatte sich Schubert auf die Seite der Aufständischen geschlagen. Prompt fiel er später beim sächsischen König in Ungnade. Bei der feierlichen Eröffnung der Brücke am 15. Juli 1851 wurde sein Name kein einziges Mal erwähnt. Aus Ziegelsteinen hat man die Brücke übrigens deshalb gebaut, weil es in der Nähe große Lehmvorkommen gab. So konnten die benötigten 26 Millionen Ziegel kostengünstig und schnell hergestellt werden. An den besonders stark beanspruchten Stellen der Brücke wurden Granitsteine beim Bau verwendet. Die Göltzschtalbrücke hat noch eine kleine Schwester, die Elstertalbrücke in Jocketa. Sie liegt auf derselben Bahnstrecke und wurde zeitgleich gebaut.
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Neues Büro
Wir sind mitten im Umzug
Ab 26.02.2016 befindet sich unser Büro im "Neuberinhaus" in Reichenbach in der Weinholdstr. 7. Da können wir dann MIETFREI (Danke an die Vogtland Kultur GmbH) unserer Arbeit nachgehen und sparen somit knapp Tausend Euro/Jahr.
Finanzierung wackelt
Freie Presse vom 19.10.2015 (em )
Göltzschtalbrücke: Infopunkt auf Kippe
Netzschkau. Auf ein Einsehen des Vorstandes vom Tourismusverband Vogtland hofft der Elsterberger Bürgermeister Sandro Bauroth (FDP). Wie auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses zur Sprache kam, stellt der Verband ab 2016 die Finanzierung des kleineren Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland ein.
Der Verein betreibt den Informations-Punkt an der Göltzschtalbrücke. Davon profitiere auch Elsterberg, sagte Hauptamtsleiterin Ute Trommer, da durch die Beratung vor Ort Touristen zur Elsterberger Ruine oder ins Waldbad kämen. Der Verein fordere, dass der Tourismusverband ihre Arbeit weiter unterstützt.
Vereinsvorsitzende Christa Trommer habe für den Fall einer Ablehnung unter anderem Elsterberg um Förderung gebeten. Bauroth empfahl, zunächst die Entscheidung des Tourismusverbands abzuwarten.
Vize-Landrat: Göltzschtalbrücke braucht den Panorama-Blick
Freie Presse vom 13.05.2015 (Text: Gerd Möckel, Bild: Franko Martin )
Bei einem Ortstermin gestern warb Rolf Keil für das Anlegen großzügiger Sichtachsen und die Gründung eines Fördervereins. Anlass war die Wiedereröffnung des monatelang verwaisten Info-Punktes.
Netzschkau. Vize-Landrat Rolf Keil (CDU) hat gestern mit deutlichen Worten der seit Jahren immer wieder aufflammenden Diskussion um ein Freischneiden der Göltzschtalbrücke neue Nahrung gegeben. Anlässlich der Wiedereröffnung des aufgrund fehlender Gelder monatelang verwaisten Info-Punktes des Fremdenverkehrsvereins Nördliches Vogtland sagte Keil: "Es ist zwingend notwendig, hier endlich abzuwägen zwischen Bäumen, die im ganzen Vogtland wachsen, und dieser einzigartigen Brücke. Was nützt uns eine zugewachsene Brücke, durch Wald können die Touristen auch im Erzgebirge gehen."
Ortstermin gestern am Fotopunkt. Für Vize-Landrat Rolf Keil (links) sowie IHK-Regionalkammer-Chef Michael Barth ist von der Göltzschtalbrücke eindeutig zu wenig zu sehen. Auch Heidi Kluge, Christa Trommer und Christa Reiher (von links) vom Fremdenverkehrsverein befürworten die Umsetzung eines Sichtachsen-Konzepts.
Kommunen sind gefragt
Keil schweben wie Vereins-Chefin Christa Trommer großzügige Sichtachsen vor, die den Blick etwa vom Fotopunkt aus deutlich weiten. Einzelne, ausgewählte Bäume sollen indes stehenbleiben und das Panorama kontrastieren. Der Vize-Landrat regte an, "die Anliegerkommunen sollten sich zusammensetzen und einen Landschaftsarchitekten mit einer entsprechenden Planung beauftragen". Dies könne Grundlage "für die Umsetzung des Vorhabens" sein. Die Kreisbehörde könne beratend aktiv werden. Keil regte zudem im Hinblick auf die Finanzierungsengpässe beim Info-Punkt die Bildung eines Fördervereins an. Für Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst ist es diesbezüglich an der Zeit, "jene in die Verantwortung zu nehmen, die mit der Brücke Werbung für ihre Produkte machen".
Die neuerliche Initiative für ein Freischneiden der Brücke fand gestern auch Andreas Ketzel von Ketzels Mühle gut. "Allerdings ist schon viel geredet worden, passiert ist nicht viel. Aber vielleicht tut sich ja nach der Städteehe von Mylau und Reichenbach mal Entscheidendes", sagte Andreas Ketzel, während sich die Freisitze vor dem Imbiss füllten.
Dort hatte sich auch Christa Trommer gestärkt, die jetzt dank einer Spende der IHK-Regionalkammer Plauen erstmal durchatmen kann. Mit den 1000 Euro hat der Fremdenverkehrsverein seinen seit Monaten verwaisten Informations-Punkt an der Göltzschtalbrücke wieder in Betrieb nehmen können. Wie die Vereinschefin gestern bei der symbolischen Scheckübergabe sagte, ist der Verein damit bis Oktober in der Lage, über die größte Ziegelbrücke der Welt und weitere touristische Angebote im Vogtland und darüberhinaus zu informieren. Das Geld wird an drei Vereinsmitglieder als kleine Aufwandsentschädigung für ihren Dienst am Info-Punkt gezahlt. Geöffnet ist dort wieder fünf Stunden täglich außer montags.
Beratung für 40.000 Touristen
Ist der Info-Punkt ganzjährig geöffnet, beraten die Vereinsmitglieder dort jährlich etwa 40.000 Touristen aus aller Welt. Das seit fast 20 Jahren vom Verein gestemmte Angebot musste mit Auslaufen der sogenannten Bufdi-Förderung im Herbst vergangenen Jahres eingestellt werden. Die Öffnung des Info-Punktes jetzt über die Spende der Industrie- und Handelskammer war von Vize-Landrat Rolf Keil initiiert worden. Der CDU-Politiker lobte das Engagement des Vereins, das nach den Worten von Christa Trommer "aus Durchfahrern Tagestouristen oder Wiederkehrer in unser schönes Vogtland" macht. Regionalkammer-Geschäftsführer Michael Barth, ebenfalls ein Panorama-Blick-Befürworter, sagte, die Hilfe sei eine Selbstverständlichkeit.
Info-Punkt Göltzschtalbrücke wieder geöffnet
Freie Presse vom 13.05.2015 (Text: Gerd Möckel, Bild: Wolfgang Thieme )
Dank Spende ist touristische Beratung bis Oktober möglich
Netzschkau. Dank einer Spende der IHK-Regionalkammer Plauen über 1000 Euro kann der Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland seinen seit Monaten verwaisten Informations-Punkt an der Göltzschtalbrücke wieder in Betrieb nehmen. Wie Vereinschefin Christa Trommer am Montag bei der symbolischen Scheckübergabe sagte, ist der Verein damit bis Oktober in der Lage, über die größte Ziegelbrücke der Welt und weitere touristische Angebote im Vogtland und darüberhinaus zu informieren. Das Geld wird an drei Vereinsmitglieder als kleine Aufwandsentschädigung für ihren Dienst am Info-Punkt gezahlt. Geöffnet ist dort wieder fünf Stunden täglich außer montags.
Ist der Info-Punkt ganzjährig geöffnet, beraten die Vereinsmitglieder dort jährlich etwa 40.000 Touristen aus aller Welt. Das seit fast 20 Jahren vom Verein aufrechterhaltene Angebot musste mit Auslaufen der sogenannten Bufdi-Förderung im Herbst vergangenen Jahres eingestellt werden. Die Öffnung des Info-Punktes jetzt über die Spende der Industrie- und Handelskammer war von Vogtlands Vize-Landrat Rolf Keil initiiert worden. Der CDU-Politiker lobte das Engagement des Vereins, das nach den Worten der Vereinschefin "aus Durchfahrern Tagestouristen oder Wiederkehrer in unser schönes Vogtland" macht. Regionalkammer-Geschäftsführer Michael Barth sagte, die Hilfe sei in einer akuten Notsituation eine Selbstverständlichkeit.
Fremdenverkehrsverein beklagt fehlende Unterstützung
Freie Presse vom 28.03.2015 (Text: Petra Steps, Bild: Franko Martin )
Der Info-Punkt auf dem Parkplatz an der Göltzschtalbrücke ist verwaist. Das Umfeld des bedeutenden Beispiels der Ingenieurbaukunst erscheint weiter als miserabel.
Mühlwand. Christa Trommer, die Vorsitzende, hielt mit ihrem Ärger nicht hinterm Berg bei der Jahreshauptversammlung des Fremdenverkehrsvereins "Nördliches Vogtland": Sie kritisierte die ihrer Ansicht nach mangelnde Unterstützung durch Tourismusverband, Landratsamt und Kommunen. Seit Oktober können keine Beratungen an der Göltzschtalbrücke mehr angeboten werden. Der Infopunkt auf dem großen Parkplatz ist verwaist.
Rund 5000 Beratungen weniger als 2013 habe es im Vorjahr gegeben, und auch jetzt laufe nichts am Infopunkt. Die Vereinsvorsitzende: "Das bedeutet 5000-mal weniger Werbung für die gesamte Region, weniger Beratungen zu längerem Aufenthalt und damit weniger Geld im Vogtland lassen oder kein Wiederkommen."
Wenn man für einen Tagestouristen rund 20 Euro Ausgaben kalkuliert, mache das eine ganz schöne Summe aus. Über den Infopunkt wurde auch Werbung für andere Einrichtungen oder für Veranstaltungen weitergegeben.
Da der Verein nicht gemeinnützig ist, kann er keine Fördermöglichkeiten nutzen, sondern ist auf Unterstützung angewiesen. Die über die Vogtland Kultur GmbH eingesetzten Helfer im Bundesfreiwilligendienst haben ihre Arbeit beendet. Neue gebe es nicht. Weitermachen käme für die bisherigen auch nicht in Frage, weil sie erst eineinhalb Jahre auf einen neuen Vertrag warten müssen. Für die Beratungen an der Brücke werden Menschen mit Erfahrung benötigt und nicht ständig andere, die erst eingearbeitet werden müssen.
Um die bekannten Helfer einzusetzen, benötige der Verein wenigstens 400 Euro monatlich an Aufwandsentschädigung, doch die habe er nicht. Besuche des sächsischen Wirtschaftsministers und des ersten Beigeordneten des Landrates auf dem Gelände an der Brücke hätten leider auch nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Außer dem lapidaren "Eigentum verpflichtet" habe es nichts gegeben, was den miserablen Zustand um das Bauwerk verändert.
Trommer sagte noch: "Wenn man dann in Versammlungen hört oder in der Zeitung und bei Facebook liest, wie wichtig doch der Tourismus ist und was man so alles für Konzepte erarbeitet, dann denke ich wirklich manchmal daran alles hinzuschmeißen."
Die Vereinsvorsitzende erlebt aber auch glücklichere Momente. Im Büro gingen wieder vermehrt Anfragen ein, die bisweilen sehr ungewöhnlich waren. So erkundigte sich ein Herr Dunger nach dem Ortschronisten von Dungersgrün. Auch die rechtliche Situation für Überflüge der Brücke mit Drohnen wurde nachgefragt. In Sachen Werbung haben die Akteure jede Menge Zuarbeiten geleistet, Briefe versandt oder an Veranstaltungen teilgenommen. Kritisiert wurde der Wegfall des Reisemagazins "Willkommen im Vogtland", für das kein neuer Verlag gefunden wurde.
Bei der Wahl wurde der bisherige Vorstand im Amt bestätigt.
Mit Rat und Hilfe
Der Fremdenverkehrsverein hat im vorigen Jahr:
31.639 Beratungen an der Göltzschtalbrücke unternommen (2013: 36.775); 75 Beratungen im Büro (67);
240 Anfragen beantwortet (217);
119 Führungen und Rundfahrten (101) absolviert;
46 Mitglieder gezählt (53).
Folgen des Wegfalls staatlicher Förderung
Ein weiterer Einsatz unserer engagierten Kräfte wäre nur mit finanzieller Unterstützung möglich.
Brücke gehört zur Industriekultur-Route
Freie Presse vom 31.07.2014 (Text: Ulrich Riedel Bild:Franko Martin )
Die Göltzschtalbrücke ist pure Werbung fürs Vogtland und für ganz Sachsen. Über wucherndes Unkraut schaut man da hinweg.
NETZSCHKAU - Die Göltzschtalbrücke ist um eine Tafel reicher. Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) hat das einmalige Bauwerk gestern mit der Übergabe einer Plakette in die "Route der Industriekultur in Sachsen" aufgenommen. Mit 50 weiteren Museen, Bauwerken und anderen Zeugnissen der Industrie soll so eine touristische Rundtour durch den Freistaat angeboten und der Fremdenverkehr auf diese Weise angekurbelt werden. "Wir wollen Sachsen als Kulturland vermarkten", sagte Morlok, und dazu müsse man Marken schaffen.
Tourismus-Frau redet Klartext
Bei strömendem Regen nahm Christa Trommer vom Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland die Tafel erfreut entgegen. "Die Brücke kann jede Ehrung gut gebrauchen", sagte die seit 20 Jahren mit Touristen aus aller Herren
Länder in Kontakt stehende Beraterin und bat sogleich den Minister um Hilfe. Unter der Brücke und daneben wuchert Unkraut, das der Deutschen Bahn gehörende Areal und der Parkplatz direkt an der Brücke wirken nach wie vor im Vergleich zu dem etwas entfernten am großen Parkplatz wenig einladend, argumentierte sie. Doch Christa Trommer erhielt von Sven Morlok eine der Antworten, die sie seit 20 Jahren hört. Da könne man von Dresden aus nicht viel machen, bedauerte der Minister.
"Eigentum verpflichtet", meinte Rolf Keil (CDU), der in Vertretung des Landrates den Minister auf seiner Vogtlandtour begleitete. Zugleich lobte er, dass die größte Ziegelbrücke der Welt sowie vier weitere vogtländische Industriedenkmale in den Katalog der Industriekultur-Route aufgenommen worden sind. "Man sollte das gut vermarkten, was man hat", meinte Keil.
Das Original von der Ruhr
Neu ist die Idee einer "Route der Industriekultur" nicht. Eine solche Route verbindet in Nordrhein-Westfalen 54 wichtige und touristisch attraktive Industriedenkmäler des Ruhrgebiets. Hochöfen, Gasometer und Fördertürme, die über Jahrzehnte das Gesicht des Ruhrgebiets geprägt haben, werden als wichtige Zeugen der 150-jährigen industriellen Vergangenheit des Reviers touristisch und kulturell wiederbelebt. Die "Metropole Ruhr" sei die Wiege der europäischen Industrialisierung, werben die Macher im Westen. Die dortige Route zeige lebendige industriekulturelle Räume und zugleich attraktive Veranstaltungsorten mit touristischer Anziehungskraft.
Morlok, dessen Amtszeit als Minister sich dem Ende zuneigt, ist zurzeit bemüht, die Idee auch in Sachsen zu etablieren. Der Minister und die landeseigene Tourismusmarketinggesellschaft Sachsen (TMGS) halten gegen, die Kopie an Elbe und Weißer Elster soll die "einstige große Bedeutung Sachsens als wirtschaftlich stärkste Region in Deutschland erlebbar machen".
Fremdenverkehrs-Verein verleiht Ehrenmitgliedschaft
Freie Presse vom 24.07.2014
Christa Trommer setzt sich seit 20 Jahren für den Tourismus im Nördlichen Vogtland ein. Das Jubiläum bot jetzt den Anlass zur Auszeichnung.
Reichenbach. Christa Trommer ist seit 1994 beim Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland aktiv. Mit Vereinsmitgliedern, ehrenamtlichen Helfern und Partnern hat sie jetzt ihre 20-jährige Tätigkeit gefeiert. Außerdem hatte sie kürzlich ihren 70. Geburtstag. Der Vereinsvorstand hat deshalb beschlossen, sie zum Ehrenmitglied des Vereins zu berufen. Wolfgang Richter übergab die Urkunde.
In ihrer ganz persönlichen Bilanz kann Christa Trommer auf gute und schlechte Zeiten zurückblicken. Im August 1994 begann die im Netzschkauer Ortsteil Foschenroda beheimatete Tourismusfrau mit einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Nach Ablauf des Projektes ließ sie der Fremdenverkehr nicht mehr los. Zeiten zwischen Arbeitsamtsmaßnahmen oder einer kurzzeitigen Festanstellung überbrückte sie mit ehrenamtlicher Tätigkeit. Dabei baute sie den Infostützpunkt an der Göltzschtalbrücke auf, der sich zuerst an der Alten BBS befand und später an den jetzigen Standort am Parkplatz umzog. Als Vereinsvorsitzende musste sie auch den Umzug aus der Burg Mylau in die neuen Räume im Haus der Vereine bewerkstelligen.
Zu den schönsten Erinnerungen gehört der erste Dreh des MDR-Fernsehens 1994 für die Serie "Unterwegs in Sachsen", aus dem sich viele weitere Fernsehkontakte entwickelten. Eine Sternstunde sei auch der Arte-Film zu Brücken dieser Erde gewesen, für den die Filmemacher eine interessante Brücke in Deutschland gesucht hatten. Viele Besucher und Touristen haben Dankschreiben an den Verein geschickt. Auch das zählt zu den guten Dingen. Weniger schön seien Erwartungen an den Verein, die dieser nicht erfüllen kann. So sei es nicht gelungen, die Verantwortlichen dazu zu bringen, das Umfeld direkt um die Brücke in Ordnung zu halten. Der nur 400 Meter von der Brücke entfernte Parkplatz werde nach wie vor nur schlecht angenommen. Der Abbau des Aussichts-Ballons gehört genau so zur Negativ-Bilanz wie unfreundliche Anrufe. "Die Leute vergessen oft, dass wir das nur ehrenamtlich machen und nicht für alle Probleme an der Brücke zuständig sind", so die Vereinschefin.
"Der Infopunkt ist für die Leute wichtig. Ich hoffe, dass die Arbeit kontinuierlich weiter geführt wird und jüngere Leute dazukommen", sagte Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst (Gewerbeverein).
Pfarrer Gotthold Lange dankte für die gute Zusammenarbeit. Das Kompliment gab die Jubilarin zurück. Sie könne immer bei der Mylauer Kirche anrufen, auch wenn kurzfristig Gruppen die Kirche besuchen wollen. Die meisten Gäste wünschten Christa Trommer Kraft, Gesundheit und Durchhaltevermögen für noch viele Jahre.
20-jähriges Jubiläum der Vereinsvorsitzenden Christa Trommer
Zum 20-jährigen Jubiläum der Vereinsvorsitzenden Christa Trommer gab es einen kleinen Empfang. Viele langjährige Wegbegleiter und Unterstützer des Fremdenverkehrsvereins "Nördliches Vogtland" gratulierten und dankten für die unermüdliche ehrenamtliche Tätigkeit.
In diesem Zuge erhielt Christa Trommer für ihre 20 Jährige Tätigkeit im Fremdenverkehrsverein "Nördliches Vogtland" e.V. die Ehrenmitgliedschaft. Herzlichen Glückwunsch!
Aktivitäten 2013
Am Mittwoch, 12.03.2014 legte der Verein in der "Kuhbergbaude" Netzschkau Rechenschaft über seine geleistete Arbeit im Jahr 2013 ab. Der Einladung folgten ein Drittel der Mitglieder.
Wir nahmen am Chefduell beim MDR – Radio Sachsen teil!
Am 03.09.2013 wurde Dr. Richter (2. Vorsitzender) ermutigt, den Fremdenverkehrsverein "Nördliches Vogtland" zum Chefduell des MDR – Radio Sachsen anzumelden, was am 09.09.13 erstmalig durchgeführt wurde. Dabei wies er darauf hin, dass wir am 13.09.13 unseren Millionsten Besucher an der Göltzschtalbrücke beraten werden.
Prompt rief der MDR an und vereinbarte mit ihm einen Termin. Da dieses Duell gleich am Anfang durchgeführt wurde, konnte vorher nicht „geübt“ werden, da wir ja nicht wussten, was so für Fragen kommen.
Im Gegensatz zu den Vorjahren war weniger Wissen sondern mehr „Geistesblitz“ gefordert. Man musste in 15 Sekunden möglichst viele Begriffe zu einem Thema aufzählen. Das unsrige war: Was kann man alles als Nachtisch nehmen!
Es reichte leider nicht zum Frühstück mit Kamerateam aber zum Frühstückskorb. Dieser wurde uns in Form einer Kühltasche zugeschickt und wir organisierten mit unseren Ehrenamtlichen ein tolles Frühstück in unseren Büroräumen.
Danke dem Sponsor des Chefduells: Der Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch GmbH und dem MDR – Radio Sachsen, dass sie uns mit ausgewählt hatten.
1 Millionen Besucher beraten
Am Freitag, den 13.09.2013 konnten wir den MILLIONSTEN Besucher beraten!
Wieder einmal gab es ein Jubiläum zu feiern! Dieses war aber nicht unmittelbar mit der Göltzschtalbrücke verbunden, sondern mit unseren Aktivitäten.
Warten auf den Millionsten!!! | Gratulation!!! |
Seit 20 Jahren ist es unsere Maxime, die Touristen, die in unsere Region kommen zu all dem Sehenswerten zu beraten. Das waren am Anfang unseres Bestehens nur ganz wenige, die den Weg in unser Büro in der Burg Mylau gefunden haben. 1996 trafen wir die Entscheidung unsere Beratungstätigkeit auch außerhalb des Büros zu verlagern, nämlich dorthin, wo es die meisten Touristen hinzieht – an unsere Göltzschtalbrücke!
So begannen wir „vor Ort“ die Besucher zu begrüßen und konnten so auf die vielfältigsten Interessen eingehen. Damals gab es nur den Parkplatz unmittelbar an der Brücke, und wir standen so bei Wind und Regen, bei Hitze und Kälte und wurden nicht müde, eifrig die Werbetrommel für die Region zu rühren. Wenn wieder ein Gast beraten war, wurde ein Strich in unserer Zählliste gemacht. Dadurch wussten wir nun genau, mit wie viel Besuchern wir gesprochen haben. Dabei haben wir uns deren Probleme angehört (z. B. wo denn der Albert in Mylau mal in der Jugendherberge war oder Frust abgebaut (z. B. „…so eine schlechte Ausschilderung…“). Bei einem freundlichen Individualgespräch sind dann jedoch die Besucher offen, für all das Schöne, was wir ihnen nun so empfehlen können. Die meisten sind baff über den Service, den sie hier vor der Göltzschtalbrücke auf diese Art und Weise geboten bekommen!
Natürlich haben wir all die Zähllisten archiviert und wissen dadurch nicht nur wie das Wetter so jeden Tag war oder aus welchen Ländern die Besucher so kommen, sondern auch, dass wir im Januar 2011 nur mit 386 Besucher gesprochen haben, dagegen jedoch im Mai 2002 die bis jetzt höchste Zahl mit 14 092 erreicht wurde.
Zu Gast beim Verein für Vogtländer in Berlin
Vogtländer in Berlin
Dass Vogtländer in Berlin anzutreffen sind, ist nichts Außergewöhnliches. Zu allen Zeiten waren und sind die Menschen aus dem Vogtland aus beruflichen bzw. familiären Gründen Wahlberliner geworden. Viele von ihnen halten weiter den Kontakt zu ihrer Heimat und interessieren sich was dort passiert, denn Vogtländer sind heimatverbunden.
So hat sich im Mai 2003 eine Gruppe dieser Menschen zusammengefunden, um zu reden, sich Gesprächspartner aus ihrer alten Heimat einzuladen und Geselligkeit zu pflegen. Heute sind es über 100 Personen, die sich im Abstand von 6 Wochen zum geselligen Beisammensein und zu Vorträgen im Restaurant „Honigmond“ (Synonym für Flitterwochen) in Berlin-Mitte zum Vogtlandstammtisch treffen. Das 1920 gegründete Restaurant selbst ist eine typische Berliner Eckgaststätte im Herzen der Hauptstadt. So waren in diesem Jahr bereits Kosmonaut Dr. Sigmund Jähn und der Autor dieses Beitrages zu Gast. Beim Vogtlandstammtisch im Juni 2013 ging es auf „Brückentour“ durchs Vogtland, die vom „Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland“ per PowerPoint-Vortrag bestritten wurde. Dem Vogtland - Verein stehen als Vorsitzender, der Bundestagsabgeordnete Robert Hochbaum, als Stellvertreterin Yvonne Magwas, Susanne Mahl als Schriftführerin vor. Zur Schatzmeisterin wurde Petra Stark gewählt. Als Veranstaltungskoordinator kümmert sich Peter Bauerfeind rührend um die eingeladenen Gesprächspartner aus dem Vogtland. Der heutige 10jährige „ Vogtländische Verein zu Berlin“ hat einen historischen Vorläufer.
„Der Vogtländische Verein zu Berlin e.V.“ wirbt auf seiner Homepage mit dem Wort „Von Bären und Beeren“. Damit sind die Berliner Bären und die vogtländischen Vogelbeeren gemeint. Im übertragenen Sinne bedeutet das, Brücken zu schlagen zwischen dem Vogtland und Berlin. Der Verein will dazu beitragen, den Vogtländern in Berlin eine Kommunikationsbasis zu bieten und dem angestammten Berlin, das Vogtland näher zu bringen. Neue Mitglieder sind also stets willkommen! Und vielleicht gibt es den einen oder anderen Vogtländer aus der Heimat, der sich berufen fühlt, Interessantes am Vogtland-Stammtisch vorzutragen.
Kontakte:
Yvonne Magwas, E-Mail:
Peter Bauerfeind, E-Mail:
Fremdenverkehrsverein im Multimediazeitalter
Seit dem 17. April ist auch der Fremdenverkehrsverein "Nördliches Vogtland" im Multimediazeitalter angelangt. Unser QR - Code wurde am Parkplatz 1 und 2 angebracht (siehe Fotos). Nun kann man sich 24 Stunden über die Homepage des Vereins über alles informieren.
Tourismus: Angebote besser vernetzen
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Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung hat gestern das nördliche Vogtland besucht. In Berlin will er zur Rolle der Bahn bei der Göltzschtalbrücke nachhaken.
Von Gerd Betka
Netzschkau - Im Tourismus darf nicht länger jeder für sich wursteln. Das nördliche Vogtland muss da zusammenfinden. Das ist das Fazit des gestrigen Besuchs von Ernst Burgbacher (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär und Tourismusbeauftragter der Bundesregierung.
Sieben Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland hängen direkt am Tourismus. Doch während der Städtetourismus boomt, gibt es im ländlichen Raum Probleme, erklärte Burgbacher. "Vielfach sind die einzelnen Angebote toll, aber die Vernetzung fehlt", sagte er. Diese Einschätzung sah er gestern in Mylau, Netzschkau, Limbach und an der Talsperre Pöhl bestätigt.
Er verwies auf eine soeben auf der Grünen Woche vorgestellte Studie zur Tourismusvernetzung im ländlichen Raum, die sowohl bundesweit gute Beispiele skizziert als auch auflistet, wie man an Zuschüsse kommt.
An die Göltzschtalbrücke, die als größte Ziegelbrücke der Welt etwas Einzigartiges darstellt, können andere Attraktionen angebunden werden. Die Deutsche Bahn als Eigentümerin der Brücke hatte indes im Herbst 2012 erklärt, ihr obliege nur die Verkehrssicherungspflicht. Der Tourismus an der Brücke bringe ihr nichts. Ernst Burgbacher sieht das anders: "Die Bahn steht da schon in der Pflicht. Sie transportiert ja auch Touristen." Netzschkaus Bürgermeister Werner Müller (SPD) erklärte, es würde schon helfen, wenn die Bahn einen Betrag zur Unterhaltung des direkten Brückenumfeldes beisteuert. Burgbacher versprach, zu dieser Frage beim Bundesverkehrsministerium nachzuhaken.
Müller hält zudem ein neues Hotel für Busreisegesellschaften im nördlichen Vogtland für dringend geboten. Das Hotel Ratskeller in Netzschkau stehe leer. Das nächste größere stehe erst in Falkenstein.
Daniela Hommel-Kreißl (FDP), Bürgermeisterin der Gemeinde Pöhl, nannte als Idee für die Vernetzung den "Vogtlandachter". Die Bahnstrecken zwischen Plauen und Netzschkau beschreiben eine Acht. Dort entlang könne man Tourismusangebote koordinieren. "Maßgeschneidert für jeden Tag. Was können Besucher am Montag erleben, was am Dienstag und so weiter", sagte sei. Sie regte an, dass sich dazu die Bürgermeister bald einmal zusammensetzen.
2012 - 20 Jahre Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland
Am 28.03.2012 beging der FVV sein 20-jähriges Jubiläum mit einer ganz besonderen Mitgliederversammlung in deren Rahmen ein Rückblick auf den Verein im Wandel der Jahre vorgeführt wurde. Einige Impressionen daraus stellen wir in den nächsten Wochen hier zur Verfügung.
160. Jubiläums der Göltzschtalbrücke
Anlässlich des 160. Jubiläums der Göltzschtalbrücke gedachten Interessierte am 15.Juli 2011 diesem Ereignis.
Auf dem Fotopunkt am Parkplatz 1 blickte Frau Trommer (Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins "Nördliches Vogtland") zurück. Sie verlas einen Auszug aus dem „Reichenbacher Wochenblatt“. (siehe in Folge)
Danach wurden die Anwesenden noch mit einigen Details vertraut gemacht, über die es immer noch Rätsel gibt. So wurde nochmals die Frage um den Schlussstein aufgeworfen – ist das eingebrachte Pentagramm ein Freimaurersymbol oder ein Schutzzeichen der Steinmetze? Auch die Sache mit der verhinderten Sprengung der Göltzschtalbrücke wurde erörtert.
Mit einem Sektumtrunk wurde die Veranstaltung beendet
„Reichenbacher Wochenblatt“ Nr. 46 vom 16. Juli 1851
…Als in den ersten 40r Jahren die Idee einer Schienenverbindung des nördlichen mit dem südlichen Deutschland , der Nordsee mit der Adria, welche den Centralpunkt Leipzig berühren sollte, auftauchte, theilte diese Idee die Erfahrungen fast alle großartigen Unternehmungen…. …Der streitige Punkt war der Tract von Werdau nach dem Vogtlande an die baiersche Grenze, wofür 8 verschiedene Richtungen vorgeschlagen waren…. ….Die von dem Oberingenieur Major Wilke sorgfältig und mit großer Umsicht aufgesuchte Linie wurde jedoch in Angriff genommen, als einige belgische Ingenieurs sich für dieselbe ausgesprochen hatten. Handelte es sich nun nur um die Thalübergänge der Göltzsch und Elster, so wandte man sich bald den Brückenprojecten allgemeiner zu, als die mehr und mehr hervortretenden Uebelstände schiefer Ebenen die dafür erhobenen Stimmen zum Schweigen gebracht hatten. Aus den 81 eingegangenen Zeichnungen zu den Brücken, wurde von einer durch die hohe Königliche Regierung dazu ernannten technischen Commission ein Project festgestellt und Mitte Mai 1845 der Bau in Angriff genommen. Nachdem die Bestandtheile des Fundaments die hinreichende Sicherheit boten, konnte bei Eröffnung der Bahnstrecke von Werdau nach Reichenbach unter großen Feierlichkeiten den 31. Mai 1846 der Grundstein zu dem großen Pfeiler No. 16b gelegt werden. Nun währte es nicht lange, so stiegen aus den weiteren Schlünden compacte riesige Mauerwerke hervor, welche geeignet sein konnten dem Werke Vertrauen zu gewinne …. ….Wer hätte nicht mit Bewunderung und Staunen erfüllt, den Bauplatz verlassen, als das Getöse der Tausende von Hämmern, daß Krachen auffliegender Minen, das Rollen der Steinwagen noch fernhin vernehmlich war? So trat denn der erste wichtigere Abschnitt in der Geschichte des Baues mit der Schlußsteinlegung des untern großen Bogens den 29. September 1849, mit einem fröhlichen Feste für sämmtlich dabei Betheiligte verbunden, ein. Mit dem allmählichen Wachsen der Pfeiler schien auch die günstige Meinung für die Möglichkeit des Gelingens zuzunehmen, bis fast unvermerkt das unglaublich rasche Vorschreiten des Baues Gegenstand der Ueberraschung für alle Besuchenden wurde. Jetzt stehen wir nun bewunderungsvoll vor den mächtigen Wölbungen des vollendeten Werkes. Es hat die Probe bestanden - denn ein schwer beladener Zug passierte vergangenen Sonnabend bereits den von denselben getragenen Schienengang, ohne nur den leisesten Besorgnissen Raum zu schaffen…. Heute wohnten wir der Eröffnungsfahrt von Reichenbach über die Göltzsch- und Elsterbrücke nach Plauen bei. Vormittags zwischen 8 und 9 Uhr langte der Festzug von Leipzig mit Se. königl. Hoheit dem P r i n z e n A l b e r t und vielen Notabilitäten auf dem hiesigen Bahnhofe an, begrüßt von den Reichenbacher Schützencorps und einer großen Anzahl aus Nah und Fern herbeigekommener Schaulustigen. Nach kurzem Aufenthalte setzte sich der stark vermehrte Zug, an der Spitze die prächtige mit Guirlanden und Fahnen gezierte Locomative „Göltzschtal“, welche aus der Fabrik des Herrn Hartmann in Chemnitz hervorgegangen war, nach Plauen in Bewegung. Auch der Himmel hatte sich allmählich aufgeklärt und erhöhte durch freundlichen Sonnenblick den festlichen Empfang, welchen Netzschkau, Limbach Herlasgrün und Ruppertsgrün in einfacher aber entsprechender Weise bereitet hatten. Sodann erfolgte von Se. königl. Hoheit die Behändigung von Orden an die Herren Regierungsrath S c h i l l , Major W i l k e, Abteilungsingenieurs D o s t , K e l l und Dr. H o f m a n n in Leipzig…. Nach kurzer Fahrt langte der Festzug auf dem Bahnhofe zu Plauen, wo die Communalgarde dieser Stadt aufgestellt war, und dessen Umgebungen ebenfalls eine unzählige Menge Schaulustiger zeigten, an. Hier begaben sich die Angekommenen, unter Vorantritt Sr. königl. Hoheit des Prinzen Albert und Sr. Durchl. des Fürsten von Reuß- Greiz in die obern Räume des Hauses, wo ein vortrefflich zubereitetes Frühstück ihrer harrte. ach etwa zweistündigem Aufenthalte kehrten die Gäste mittelst desselben Zuges nach Reichenbach und weiter nach Leipzig und Dresden zurück. |
Besuch im Goldmuseum Buchwald
Jedes Jahr veranstaltet der Fremdenverkehrsverein für seine fleißigen ehrenamtlichen Mitarbeiter eine Dankeschönveranstaltung. Dieses Jahr wurde diese gleich zur Weiterbildung genutzt! Das Ehepaar Kreher vom Goldmuseum in Buchwald lud uns alle freundlicherweise zu Kaffee und Kuchen ein. Bei einem gemütlichen Plausch bekamen wir in anschaulicher
Weise wertvolle Informationen zum Goldwaschen in der Göltzsch und vieles mehr vermittelt.