Route 9
VPW-Höhenweg – Obermylau – Mylau, Markt – Lambziger Höhe – Lambzig – Netzschkau, Schloss – Schönsicht – Fotopunkt – Mühlstraße
Wir starten in westliche Richtung auf dem Fußweg zur Göltzschtalbrücke (unmarkiert). Nach der Infotafel gehen wir durch den unteren Brückenbogen und folgen dem rot markierten Wanderweg, der in Serpentinen am Hang nach oben zur Brücke führt. Nun folgen wir dem rot markierten Weg (VPW) in östliche Richtung, wandern durch einen schattigen Buchenmischwald, bis wir die freie Flur erreichen (Ausblick auf Mylau) und weiter auf dem VPW-Höhenweg zu einem überdachten Rastplatz (Blick auf die Göltzschtalbrücke). Am Sendemast befinden wir uns über einem ehem. Diabas-Steinbruch und haben eine herrliche Aussicht auf Netzschkau im SW (Kuhberg, davor die Eigenheimsiedlung, Kirche, Schloss, davor das Altenpflegeheim am Schlosspark), Mylau uns zu Füßen (Burg, Kirche), Reichenbach im W, bei guter Sicht in der Ferne auch die Weißensander Autobahnbrücke und den Perlaser Turm (im SO).
Wir verlassen den Platz und gehen nach wenigen Schritten links hoch am Sendemast vorbei über die Wiese hinauf zum ehem. Fahrweg mit alten Alleebäumen. Nun sehen wir die Göltzschtalbrücke wieder. Dieser Weg führte früher von Obermylau nach Reinsdorf bei Greiz und endet jetzt an der Bahntrasse. Wir gehen in östliche Richtung weiter (unmarkiert) am ehem. Rittergut/ Volksgut vorbei und erreichen die Dorfmitte von Obermylau. Der Ort ist eine sorbische Gründung. Sehenswert sind das Ensemble der Bauernhöfe rund um den Dorfteich, der ehem. Gasthof, das Siegfried-Denkmal (1934) und die Tränke, die aus einem Granitblock gearbeitet ist.
Nun gehen wir auf der Dorfstraße in südliche Richtung den steilen Obermylauer Berg hinab. Diesen alten Verbindungsweg nutzten vermutlich schon die Sorben im 10./12. Jh. – er führt von Cunsdorf (OT von Reichenbach) über Obermylau nach Mylau. Während wir hinab gehen, haben wir einen fantastischen Blick auf Mylau mit Kirche und Burg. Wir gelangen unten an die Braustraße (B173), die wir überqueren, und anschließend zum Marktplatz von Mylau.
Von hier aus können wir die Kirche (1890 aus Backsteinen im neogotischen Stil erbaut, mit Bleiglasfenstern, Silbermannorgel aus dem Vorgängerbau, Turm 72 m hoch) betrachten und der Burg einen Besuch abstatten. Das Markttor ist nur in den Sommermonaten geöffnet, den Haupteingang erreicht man über die Burgstraße. Auf halber Höhe steht das alte Gärtnerhaus, das durch die Familie Fischer liebevoll restauriert wurde und zu Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen genutzt wird. Früher wohnte dort der Burggärtner. Die Burg wurde im 12. Jh. erbaut, ständig erweitert und umgebaut und ist eine der besterhaltenen Burganlagen im Vogtland. Sie beherbergt ein sehenswertes Museum und einen Teil der Futurum-Schule.
Wir wandern vom Markt aus in südliche Richtung, überqueren die Göltzsch und die Lengenfelder Straße und biegen links in die Kalkgasse ein. Der Weg (gelbe Markierung) führt an Siedlungshäusern vorbei am Hang in die Höhe und geht hinter dem letzten Haus in einen Feldweg über. Von einem überdachten Rastplatz aus sehen wir unseren zurückgelegten Weg, die Burg, die Ortschaften Mylau, Reichenbach und Rotschau. Wir gehen den Berg weiter hinauf und erblicken nun von der „Lambziger Höhe“ aus auch Reinsdorf und die Göltzschtalbrücke im NW, die Stadt Netzschkau und den Kuhberg im W.
Wir gehen geradeaus weiter bis zur Lambziger Straße. Dort biegen wir links ab zur Dorfmitte. Lambzig ist ebenfalls eine sorbische Gründung mit einem Teich in der Mitte, um den sich Gehöfte gruppieren. Am Dorfplatz (gelbe M.) wandern wir die Straße hinab ins Tal, überqueren den Limbach und gehen bergauf über die Hohle Gasse nach Netzschkau, Plauener Straße (B 173). Wir gehen nach rechts zum Markt (Kreisverkehr), überqueren die Bahnhofstraße und verlassen den Markt über die Schlossstraße. Nach wenigen Metern sehen wir rechts das Netzschkauer Schloss. Es ist eines der schönsten Wohnschlösser des 15. Jh. mit Staffelgiebeln und interessanten Vorhangfenstern. Die Inneneinrichtung ist mit einem Wappenschrank, großen historischen Kachelöfen und Stempeldruck-Decken ausgestattet (Sa./So. 13 – 17 Uhr geöffnet).
Unser Weg führt weiter die Schlossstraße hinauf bis zum Bahnübergang, den wir überqueren und geradeaus weiterwandern. Vor der Turnhalle biegen wir rechts in den Schönsichtweg ein (rot markiert) und wandern hinauf zur „Schönsicht“ (AWO-Schullandheim, früher Gasthaus). Wir sehen im Süden den Kuhberg. Vom Galgenberg aus (404 m ü NN, Wanderwegweiser) haben wir einen fantastischen Rundblick auf Greiz, Thalbach, Reinsdorf, die Göltzschtalbrücke, das Neubaugebiet Reichenbach-West, Rotschau und Mylau. Wir gehen den Weg zurück und folgen der roten Markierung durch die Gartenanlage bis zur Weggabelung Hermann-Löns-Straße (Wanderwegweiser). Wir wandern weiter über einen ausgebauten Feldweg (für Fahrzeuge gesperrt) in nördliche Richtung leicht bergab und gelangen zu einem Rastplatz mit Fotopunkt für die Göltzschtalbrücke. Von hier aus ist sie in voller Schönheit zu bewundern und wird von Eisenbahnfreunden gern fotografiert, wenn historische Züge die Brücke passieren.
Wir gehen zurück zur Hermann-Löns-Straße und weiter auf die Göltzschtalbrücke zu, die wir an einem oberen Bogen durchqueren. Hier kann man die Bauweise der mächtigen Brücke und ihre volle Länge (574 m) betrachten. An der Straßenkreuzung wandern wir über die Mühlstraße bergab und gelangen zum Fuß der Brücke. Davor steht die Ketzel-Mühle, früher die Getreidemühle des Rittergutes Netzschkau von 1464. Wir gehen ca. 50 m die Brückenstraße nach rechts und gelangen so zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, zum Parkplatz 1 mit dem Infopunkt.
Hinweis: Straßennamen sind kursiv gedruckt, Abkürzungen: N, O, S, W sind Himmelsrichtungen,
VPW = Vogtlandpanoramaweg, OT = Ortsteil
Text: Regina Möller, Fremdenverkehrsverein „Nördliches Vogtland“
überarbeitet: 14.05.22 (RM)