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Route 4

Burg Mylau - Hirschstein - Liegende Falte - Alaunwerk - "Grünes Tal - VPW bis Kalkgasse Mylau - VPW-Höhenweg"

Wir starten in westliche Richtung über den unmarkierten Fußweg zur Brücke. An der Info-Tafel gehen wir rechts in die Senke und folgen dem gelb markierten Wanderweg (VPW-Talweg) in östliche Richtung. Er führt an der Göltzsch entlang durch einen hohen Mischwald bis zum Karl-Marx-Ring.

Wir gehen nach rechts an einer denkmalgeschützten grünlichen Villa vorbei bis an die Netzschkauer Straße (B 173). Wir überqueren die Straße, folgen der B 173 nach links bis zur 2. Ampel und gehen rechts zum Marktplatz von Mylau und damit auch zur Kirche. Dieser neogotische Klinkerbau von 1890 beherbergt eine Silbermannorgel aus dem Vorgängerbau von 1731. Auch die Bleiglasfenster sind sehenswert.

Neben dem Eingangsportal der Kirche befindet sich das Markttor, durch das wir zur Vorburganlage gelangen. Sollte dieser Aufgang gesperrt sein, dann gehen wir links die Bugstraße hinauf bis zum Friedenshain und im spitzen Winkel weiter rechts hinauf zum Haupttor der Burg. Auf halber Höhe steht das alte Gärtnerhaus, das durch die Familie Fischer liebevoll restauriert wurde und zu Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen genutzt wird. Früher wohnte dort der Burggärtner. Die Burg wurde im 12. Jh. erbaut, ständig erweitert und umgebaut und ist eine der besterhaltenen Burganlagen im Vogtland. Sie beherbergt ein sehenswertes Museum und einen Teil der Futurum-Schule.

Wir gehen wieder den Burgberg hinab, über den Friedenshain zur Alaunstraße und weiter bergauf in Richtung Mühlwand der roten Markierung folgend bis zum grünen Hinweisschild „Hirschstein“. Von diesem Felsplateau aus hat man einen schönen Blick auf das Mylauer Freibad (1895 eröffnet) und die Umgebung. Hier wird die Göltzsch gezwungen, eine 50 m hohe Felsenklippe in einem großen Bogen zu umfließen. Unterhalb des Hirschsteins führt auf dem ehem. Bahndamm einer Nebenbahn, der „Mylischen Berta“, ein Rad-Wander-Weg von der Göltzschtalbrücke nach Lengenfeld.

Wir folgen weiter dem rot markierten Wanderweg in SO-Richtung, durchqueren ein steiles Kerbtal und gehen hinauf zur Talstraße, die von Rotschau herab führt. An der Straße halten wir uns rechts und wandern an den Kreuzholzhäusern vorbei allmählich ins Tal der Göltzsch bis zu einem geologischen Denkmal, der “liegenden Falte” (links neben der Straße ein aufgelassener Steinbruch, Hinweistafel). Die Kreuzholzstraße mündet am Mühlwander Berg in eine von links in Serpentinen herab führende alte Heer- und Handelsstraße, die über die Egersche (Egerische) Brücke (Baudenkmal) die Göltzsch überquerte. Sie ist Teil der Via Imperii (Reichsstraße) von Leipzig, Altenburg, Zwickau nach Eger/ Cheb in Böhmen. Dieser Handelsweg ist um die 850 Jahre alt (Kaiser Friedrich I. Barbarossa). Die erste Brücke über die Göltzsch gab es nachweislich 1573, die jetzige Bogenbrücke aus Bruchsteinen wurde 1756/58 gebaut. Gleich daneben entstand in den 1980er Jahren eine breite Betonbrücke, die dem heutigen Verkehrsaufkommen gerecht wird.

Hier befindet sich in einem trichterförmigen Einschnitt das Gelände eines 1827 stillgelegten Alaunbergwerkes (Hinweistafel, Hunt). Ab 1691 wurde in den ersten drei Gruben Alaunschiefer gefördert, Alaun gesotten und verkauft. Der Abbau erfolgte anfangs im Tagebau, später untertage. Im Inneren des ehem. Alaunwerkes befindet sich eine Tropfsteingrotte, die durch das Hochwasser 2013 verschüttet wurde. Nach jahrelangen Sanierungsmaßnahmen ist das Bergwerk am 7. Oktober 2017 mit einem Fest für Besucher wieder eröffnet worden. (Öffnungszeiten: Sa./So. 13 – 16 Uhr, http://www.alaunwerk.de/)

Bei einem Abstecher gelangt man zum Eingang des Besucherbergwerkes und Resten einer Röstbühne. Die ehemals haushohen Schlackenhalden wurden abgebaut und das Material vermahlen. Dieses Alaunschiefermehl wurde zur Mörtelherstellung beim Bau der Göltzschtalbrücke verwendet.

Wir gehen über die Straßenbrücke (Egersche Brücke z. Z. gesperrt) bis zum Parkplatz, überqueren die Mylauer Straße und gehen unmittelbar nach dem Wohnhaus rechts den Weg hoch, der wie eine Zufahrt aussieht. Der Tierschutzzaun hat eine Tür, die man öffnet, um den gelb markierten Weg (VPW) fortzusetzen. Wir wandern den Berg hoch durch den Wald und kommen oben zum Waldrand mit guter Aussicht auf Lauschgrün und Umgebung. Unser Weg führt in NW-Richtung auf halber Höhe teils durch den Wald, teils durch Felder mit wechselnden Ausblicken. Am Ende des Feldweges steht eine überdachte Sitzgruppe für eine Rast. Von hier haben wir freie Sicht auf Mylau (Burg, Kirche), Obermylau (Höhenweg), Reichenbach (Neubaugebiet bis Wasserturm) und Rotschau. Wir wandern nun den Weg nach rechts hinab ins Tal nach Mylau und kommen über die Kalkgasse ganz nahe beim Markt an.

Vom Mylauer Markt zur Göltzschtalbrücke wählen wir den Höhenweg, Teil des VPW.

Wir überqueren die Braustraße (B 173) und gehen wenige Meter den Obermylauer Berg hinauf, bis zum Steinkreuz aus der Vorreformationszeit. Hier biegen wir links in die Friedhofstr. ein. 

Die Straße geht hinter der Bebauung in einen Fußsteig über, der am Ende steil bergauf führt und an einer Wiese endet. Dort gehen wir nach links am Gartenzaun entlang weiter bis zu einem Aussichtspunkt (vor dem Sendemast, Umsetzer). Ganz Mylau kann man von hier aus überblicken. Die Burg überragt mit ihren 3 verschiedenen Türmen den Ort. Davor befindet sich der 72 m hohe Kirchturm. In der Ferne sieht man die Erhebung des Kuhberges mit seinem 21 m hohem Aussichtsturm und dem höheren Telekomturm, sowie die “Wilhelmshöhe” mit dem Perlasturm. Auch die Staffelgiebel des Netzschkauer Schlosses sind zu sehen. Der Höhenweg führt weiter, bis wir auf Wiesengelände bei einer überdachten Sitzgruppe wieder einen herrlichen Ausblick haben, diesmal auf die Göltzschtalbrücke und Umgebung.

Wir gehen bergab bis zum Feldrain (bewachsen mit Büschen) und dann auf halber Höhe weiter zum Wald. Bis zur Brücke wandern wir durch einen schattigen Buchen-Mischwald. Unmittelbar an der Göltzschtalbrücke gehen wir durch den oberen Brückenbogen den Hohlweg hinab und durch den unteren Bogen auf dem Fußweg zum Infopunkt am Parkplatz.

 

Hinweis: Straßennamen sind kursiv gedruckt, Abkürzungen: N, O, S, W sind Himmelsrichtungen,

VPW = Vogtlandpanoramaweg, OT = Ortsteil

Text: Regina Möller, Fremdenverkehrsverein „Nördliches Vogtland“ 

überarbeitet: Juli 2020 (RM)